Am Anfang einer Dystopie

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moehawk Avatar

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Ich mag die Stories von Marc Elsberg und Douglas/Preston und so war es zwangsläufig, dass ich mir „42 Grad“ zugelegt habe. Das Thema „Wassermangel“ ist ja im Buchgenre (und nicht nur da) hochaktuell. „Die Geschichte des Wassers“ von Lunde habe ich letztes Jahr gelesen. Und wie bei diesem Buch so ist es auch hier bei Harlanders Werk, dass meine Meinung sehr zweigeteilt ist.

Gefallen hat mir das ganze wissenschaftliche und die Beschreibungen der Auswirkungen auf die Menschen und das Land. Durch einige sehr heiße trockene Sommer in den letzten Jahren kann man Vieles nachvollziehen. Die Abläufe in der Wasserindustrie sind interessant und die Ängste und teils überzogenen Reaktionen der Menschen auf die Krise wirken angesichts von Corona sehr realistisch.

Nicht gefallen hat mir, dass ich zu den Hauptdarstellern keine wirkliche Nähe aufbauen konnte. Es wurden einige Stereotypen bedient und die Charaktere spielten meistens eine sehr untergeordnete Rolle in der Geschichte. Sie agierten vorhersehbar und ich hatte das Gefühl, sie sollten nur als roter Faden für die Reise durchs Land herhalten.

Alles in allem ein Plot, der interessant, auch mal spannend war aber berührt hat es mich nicht wirklich. Ein bisschen, wie einen sachlichen Bericht im Fernsehen anschauen, bei dem aus dem Off jemand nüchtern erklärt, was man sieht.