Cui bono

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Eben war das Wetter noch wunderbar, aber als die Wasservorräte in Deutschland zur Neige gehen, offenbart sich die Hölle der (alb)traumhaft hohen Temperaturen. Doch ist wirklich alles höhere Gewalt oder spielen auch menschliche Interessen mit in der Gemengelage um Höchstwerte und Niedrigwasser?

Mein Eindruck:
Wolf Harlander gestaltet seinen Thriller nach dem Vorbild der Klimakatastrophe: Er startet auf leisen Sohlen und unauffällig, um plötzlich seine ganze zerstörerische Kraft zu entfalten, - und dann ist es fast zu spät.
Aus verschiedenen Blickwinkeln und – durch eine Änderung des Schriftbildes für die Lesenden erkennbar – durch unterschiedliche Medien bekommt man einen Eindruck der ersten Vorboten des Wassermangels. Zeitungsartikel, interne Berichte und die Auswirkungen auf Wissenschaft und normale Zeitgenossen vermitteln dabei objektive und subjektive Einsichten. Bei den Charakteren hält sich Harlander eher an das „Game of Thrones“-Prinzip, in dem er mehrere Personen mit Protagonisten-Qualitäten ausstattet. Ein Student und eine Computer-Spezialistin stechen zwar ein wenig vor, zwei Kriminalbeamte, ein Wasserwerker, ein freiwilliger Helfer oder auch eine Mutter werden jedoch fast genauso oft in ihrem Kampf gegen die Umstände begleitet. Harlander hält sich jedoch ausschließlich an die Sympathie-Träger, - die Gegenseite findet nur durch Interaktion mit diesen positiven Figuren statt.
Es verwundert nicht, dass dieses Buch verfilmt werden soll: Abgesehen von der aktuellen Diskussion um das Klima thematisiert es das ganz eigene Süppchen, welches Akteure aus Wirtschaft und Politik kochen, - manipulativ, machtgierig und verschleiert durch die Katastrophe nutzen sie verblendete Aktivisten für ihre eigenen Zwecke.

Mein Fazit:
Sehr nah an der Realität