Thematisch aktueller und fesselnder Thriller

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sina2608 Avatar

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Zunächst ein Tipp: Macht Euch vorm Lesen unbedingt einen Tee oder nehmt Euch ein Glas Wasser – denn wenn ich eins die ganze Zeit hatte, dann Durst!

Bei 42 Grad handelt es sich um einen Thriller, der wirklich aktuelle Thematiken aufgreift. Es geht hier insbesondere um die Entwicklungen der Temperaturen, um den gefeierten Jahrtausendsommer, darum wie schnell die andauernde Hitze in Trockenheit, Trinkwasserknappheit und Angst und Unruhen umschlagen kann – alles Themen die uns -zugegebenermaßen in milderen Formen - im Rahmen des Klimawandels schon beschäftigen.

Harlander versteht es, den Leser durch eine Kombination aus sehr sympathischen Protagonisten, verschieden gewählten und gut nachvollziehbaren Szenen und einer rasanten Erzählgeschwindigkeit, in den Thriller eintauchen und mitfiebern zu lassen. Nicht zuletzt unterstützt dies seine sehr bildliche Erzählweise.

Zunächst gibt es viel einzelner Erzählstränge.
• So haben wir Florian, einen ehrenamtlichen Mitarbeiter beim THW, der Einsätze bei Waldbränden begleitet und hier gemeinsam mit den anderen Menschen bei den Einsätzen an seine Grenzen gerät.
• Dann gibt es Kerstin, die mit ihren Kindern einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb hat, bis Ihnen das Wasser ausgeht und sie sich auf den Weg machen, um nicht zu verdursten.
• Noah, ein Experte für Wasserbau, wird, statt einen Urlaub mit seiner Familie in Spanien machen zu können, zu einem Einsatz gerufen und gerät in Gefahr.
• Elsa Forsberg, IT Spezialistin und ehemalige Aktivistin einer fragwürdigen Umweltorganisation stößt bei Datenanalysen auf ungewöhnliche und beängstigende Fakten und versucht auf diese Aufmerksam zu machen.
• Julius Denner, Student im Bereich Hydrologie, warnt ebenfalls vor den fatalen anstehenden Folgen der Hitze.
• Skrupellose Gegner und das BKA spielen ebenfalls noch wichtige Rollen in diesem Thriller.
Alle Stränge beginnen recht unabhängig voneinander und verweben sich nach und nach immer mehr, bis sie alle zusammenführen.

Harlander bindet neben den akuten Umweltthemen viele politisch- sowie gesellschaftskritische Punkte in den Thriller ein und bringt den Leser zusätzlich zu der fiktiv erzeugten Spannung sehr ans Grübeln und Nachdenken. Ein für mich gelungener und spannender Mix. Mir hat es wirklich gefallen- und ich kann 42 Grad sehr empfehlen - zumindest für diejenigen, die bereit sind, sich mit den angeführten Thematiken zu beschäftigen.