Spannender Roman!

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reisemalki Avatar

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Das Buch "Die blaue Stunde" von Paula Hawkins erinnert so ein wenig an die "Kreuzberger Nächte" aus dem alten Musikschlager. Sie fangen ganz langsam an, aber dann, aber dann.....

So auch dieser Roman, wobei er am Ende eher doch die Grundlagen für einen ausgewachsenen Thriller bietet. Paula Hawkins schafft es, immer nur soviel für das nächste Kapital an Wissen freizulegen, das der Leser und die Leserin bei der Stange bleibt, ohne sich dabei mit Wissen für die weitere Handlung weit aus dem Fenster zu lehnen. Ein gutes Pferd springt halt immer nur so hoch, wie es muss!

Es sind nicht viele Charaktere, welche in dem Roman eine Rolle spielen, alle sind mehr oder weniger von Anfang an präsent. Es gibt am Anfang nur 2 Fragen zu klären - was passierte mit Julian und wo ist er abgeblieben und wem gehört die in dem Kunstwerk von Vanessa Chapman verarbeitete Rippe - oder ist diese nicht von einem Menschen. Es ist sehr geschickt, wie Paula Hawkins die Spannung hochtreibt, diese im Spannungsbogen hält und damit mit - gemessen an anderen Thrillern - doch relativ wenig Blut auskommt. Stück für Stück wird die Zwiebel der Handlung gehäutet, bis am Ende alle Fragen geklärt sind. Leider mit einem für mich eher traurigen Abgang.

Meistens taucht in den Handlungen von Kriminalromanen - als solchen würde ich "Die Blaue Stunde" verstehen, noch irgendein unbekannter Charakter auf. In diesem hier nicht, Stück für Stück wird die Handlung in Rückblenden freigegeben und der Lesser wird, ohne das er es weiß, auf den letzten Akt hingeführt. Diesen hätte ich mir als Leser gerne anders gewünscht, aber eigentlich ist das, was auf den letzten Seiten passiert logisch und schlüssig.

Für alle, welche nicht immer in Blut watende Thriller mögen, sicherlich eine sehr gute Alternative.