Eine Reise durch Skaland

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Ich habe mich sehr auf das Hörbuch A Fate Inked in Blood gefreut. Die Geschichte spielt in einer Welt, die an das alte Skandinavien erinnert – mit rauer Natur, alten Göttern und mutigen Kriegern. Im Mittelpunkt steht Freya, eine junge Frau, die in einer Zwangsehe gefangen ist. Sie hat eine besondere Gabe: Sie trägt das Blut einer Göttin in sich. Doch statt Freiheit zu bekommen, wird sie von einem machtgierigen Jarl kontrolliert. Als Schildmaid ist sie wichtig, und jeder Herrscher hätte sie gern an seiner Seite. Leider bin ich mit Freya als Figur nicht ganz warm geworden. Obwohl sie über große Kräfte verfügt, bleibt sie in ihrem Handeln oft unsicher und passiv. Ihre Entwicklung wirkte auf mich nicht so stark, wie ich es mir für eine Heldin ihrer Rolle gewünscht hätte. Vielleicht kommt da noch mehr im zweiten Teil – das Potenzial ist auf jeden Fall da. Auch die Beziehung zu Bjorn, dem Sohn des Jarls, hat mich emotional nicht erreicht. Es fehlte mir an Tiefe und echter Spannung zwischen den beiden, obwohl ihr Verhältnis viel Raum in der Handlung einnimmt.
Was mir dagegen gut gefallen hat, war die Grundidee. Die Verbindung von Mythologie, Magie und politischen Machtkämpfen. Die Atmosphäre der nordisch inspirierten Welt ist gut gelungen, finde ich, und sorgt für ein bildstarkes Setting. Allerdings empfand ich die Sprache an manchen Stellen als zu modern. Gewisse Ausdrücke passten meine Meinung nach nicht ganz zu nordisch-mythischen Welt.
A Fate Inked in Blood wird sicher viele Fans klassischer Romantasy ansprechen – gerade wenn man bekannte Muster wie die Auserwählte, eine verbotene Liebe und Machtspiele mag. Für mich persönlich fehlte es jedoch an emotionaler Tiefe, Originalität und erzählerischer Kraft. Ob ich den zweiten Teil hören werde, weiß ich noch nicht – neugierig bin ich aber trotzdem.