Ich hatte meine Probleme mit dem Buch

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dark rose Avatar

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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Depression!

Billy will nur eins: in einem Museum arbeiten. Doch ihre Chancen stehen denkbar schlecht. Niemand will ihr eine Chance geben. Trotzdem will sie nicht aufgeben, sie hat immerhin nichts anderes.
Sie fühlt sich zu Cedric hingezogen, einem geheimnisvollen jungen Mann, der einen gewissen Ruf hat, mit Frauen nur ein einziges Mal ins Bett zu gehen und sie dann abzuhaken. Doch es steckt mehr dahinter, Cedric hat Depressionen und versucht durch seine Art nur, sich selbst und andere zu schützen.
Gleichzeitig bricht er aber für Billy diese sich selbst auferlegten Regeln. Die Frage ist nur, wie viel kann er ihr geben? Genug? Oder ist es am Ende Billy mit ihrer Vergangenheit, die alles zu zerstören droht?


Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Ich bin von Anfang an nicht so recht an die Charaktere herangekommen. Es gab Momente, in denen sie mir leid taten oder ich für sie wütend war, aber dennoch konnte ich ihnen nicht so nah kommen, wie sonst.

Billy wirkt auf den ersten Blick stark, unerschrocken, einzigartig und sehr lebendig. Sie sieht die Welt mit anderen Augen als die meisten, aber diese Weltsicht kommt nicht einfach so, sie hat einen Preis. Doch man erfährt erst ganz kurz vor Schluss was los ist – für mich war das zu spät. Für mich hat es nicht gepasst. Die Enthüllung kam zu plötzlich. Es gab zwar Andeutungen, dass sie irgendwelche Probleme hat, aber nie etwas auch nur ansatzweise Konkretes, dadurch wirkte es auf mich, als könne man ihr „Problem“ ohne Weiteres durch ein anderes ersetzen, es ist im Prinzip egal, was es ist – überspitzt ausgedrückt. Natürlich beeinflusst die Art des Problems die weitere Handlung, aber weil das so plötzlich kommt, habe ich dem ganzen kritisch gegenübergestanden, was dafür sorgte, dass für mich die große Wendung ganz, ganz kurz vor Schluss nicht mehr so überraschend kam, weil ich schon in die Richtung spekuliert habe.

Cedric hat Depressionen und das schon sehr lang. Ich fand es toll wie das Thema aufgenommen und dargestellt wurde. Es wird gezeigt, dass Depressionen mehr sind als einfach nur „Traurigkeit“.
Allerdings fand ich es schade, dass diese Episoden, die Cedric immer wieder hat, die Gewitter, wie er sie nennt, nur einmal auftreten im Verlauf der Handlung. Ich hätte es besser gefunden, wenn das häufiger der Fall gewesen wäre. So wirkte es auf mich, als wäre das nur zu Anschauungszwecken gewesen, als sollte dem Leser gezeigt werden „siehst du? Ist nicht so einfach, wenn er so eine Episode hat! Aber jetzt zurück zum Thema.“


Fazit: Ich fand es sehr gut, dass einige wichtige Themen in diesem Buch behandelt wurden, allerdings waren nicht alle für mich glaubwürdig. Vielleicht liegt das daran, dass ich immer eine gewisse Distanz den Protagonisten gegenüber empfunden habe. Klar gab es Momente, in denen sie mir leid taten und auch Momente, in denen ich für sie wütend war, aber ich war ihnen nie zu 100% nah.
Für mich war die Enthüllung mit Billy kurz vor Schluss zu plötzlich. Es war klar, dass da was kommt, aber was genau kam zu sehr aus heiterem Himmel. Für mich hat das einfach nicht gepasst und deswegen hatte ich schon eine Vermutung als die letzte große Wendung anstand.
Es geht um teilweise heftige Themen, aber einige kratzten meiner Meinung nach nur an der Oberfläche und wurden zu schnell abgehakt.

Ich fand es toll, dass wichtige Themen behandelt wurden, aber ich hatte einfach meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Von mir bekommt es knappe 3 Sterne.