Keine heitere Lovestory

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fredhel Avatar

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Dieser Roman von Jennifer Benkau fällt in das Genre New-Adult-Romance. Dementsprechend habe ich mich auf eine herzzerreißende Liebesgeschichte von jungen Leuten eingestellt.
Das Liebespaar, um das es hier geht, besteht aus Billy und Cedric. Sie sind sich zufällig über den Weg gelaufen, haben sich wiedergetroffen und fühlen, dass sich da etwas sehr Intensives zwischen ihnen entwickelt. Doch beide haben große Probleme im Schlepptau. Vor allem Cedrics Depressionen stehen im Vordergrund. Er wollte eigentlich nie wieder eine Beziehung eingehen, weil er keinem zur Last fallen will, doch Billy zerstreut seine Bedenken und lässt sich auf ihn ein.
Die Handlung wird wechselseitig aus ihrer beider Perspektiven erzählt.
In der Hörbuchversion hat der Cedric-Sprecher Julian Mill eine angenehme Stimme. Die tief sitzende Depression kommt dabei klar zum Ausdruck, allerdings ist es für den Hörer auch eine belastende Erfahrung und lässt erahnen, wie es einem Partner ergeht, der dies rund um die Uhr erlebt. 
Maren Ulrich als Billy hat eigentlich auch eine sehr schöne Stimmlage, aber sie spricht besonders in den Dialogen so überdreht, dass Billy ziemlich Tussihaft wirkt, was aber dem Charakter im Roman nicht entspricht. Ich konnte mich bis zum Ende des Buches nicht daran gewöhnen.

Ich finde es sehr gut, dass das Thema Depression einen Platz in einem Roman erhalten hat. Diese Krankheit wird in der Regel unterschätzt und die Kranken nicht ernst genommen. Hier in diesem Buch nimmt sie aber zu viel Raum ein, macht die ganze Handlung sehr düster. Ich kann nicht beurteilen, ob Darstellung so auch authentisch ist, aber mit Sicherheit kann man mit dieser Krankheit nicht so einfach und laienhaft umgehen wie es bei Billy scheint. 
Ein Lichtblick sind da immer die Schmuseeinheiten zwischen den beiden, auch wenn es auch auf diesem Feld nicht ohne Probleme abgeht.
Dieses Buch ist jedenfalls anders als erwartet. Sehr schwermütig und nicht spritzig leicht. Mir hat es nicht so gefallen, auch wenn ich es wichtig finde, dass man sich mit dem Krankheitsbild einmal auseinandersetzen sollte. Jeder hat wahrscheinlich in seinem engeren Umfeld eine depressive Person.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.