Tiefgründiger Jugendroman

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ginilovesbooks Avatar

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„A Reason to Stay“ ist ein Liebesroman mit einer tiefgründigen und wichtigen Handlungsproblematik, bei der die Romantik leider etwas kurz kommt.
Das Buch hat mich tatsächlich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Die Thematik war harte Kost, was man dem Buch nicht unbedingt von außen ansiehst. Ich finde, beim Klappentext hätte man mehr auf die Schwere der Themen hinweisen müssen, da so die Erwartungen an das Buch doch ganz andere waren.
Es gab kaum Spannung oder großartige Handlung in dem Buch. Vielmehr drehte sich alles um die Protagonisten und ihre Probleme im Leben. Und dabei wurden wichtige Themen angesprochen. Und das macht dieses Buch wiederum so stark.
Die Story ist mehr oder weniger in zwei Parts aufgeteilt. Im ersten Teil erfährt man viel über Cedric und seine Depressionen. Es ist wichtig und mutig, dieses schwere Thema in einem Jugendroman zu verpacken. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit Jennifer Benkau Cedrics Figur nach wissenschaftlichen Fakten dargestellt hat. Was ich aber sagen kann, ist, dass ihre Figur mich zum Nachdenken angeregt und mir einen neuen Blickwinkel auf die Krankheit verschafft hat.
Im zweiten Teil widmen wir uns mehr Billys Problemen und hier überschlagen sich die Themen förmlich: Es geht um Kleptomanie, sexuelle Belästigung, Suizid, problematische Familienverhältnisse und vieles mehr. Ich finde es wichtig, dass solche Themen angesprochen werden, mir war es in diesem Augenblick aber einfach zu viel. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Autorin besonders im zweiten Teil auf einige auserwählte Themen konzentriert hätte.
Die Liebesgeschichte zwischen Billy und Cedric hat mich ehrlich gesagt kaum berührt, dafür waren die anderen Themen zu präsent. Für meinen Geschmack war das einfach ein bisschen zu viel, gerade weil es mit den Klappentext des Buches eher unerwartet kam.
„A Reason to Stay“ war für mich ein ganz anderer Roman, als ich ihn erwartet habe. Für mich persönlich zu schwer, trotzdem eine herausragende Leistung der Autorin, denn ich finde es sehr mutig, solche Themen so präsent in einem Jugendbuch anzusprechen.