war leider nicht mein Buch

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Von

„Ihr Geschmack vernebelt mir den Verstand.“
(Cedric in A reason to stay)

Worum geht’s?

Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht sich Sibyl, genannt Billy, mehr, als endlich ein Zuhause zu finden. Was sie gar nicht braucht, ist noch mehr Chaos in ihrem Leben – bis sie Cedric buchstäblich in die Arme läuft. Mit dem schiefen Lächeln, dem trockenen Humor und der entwaffnenden Ehrlichkeit berührt er etwas in Billy, das sie verloren glaubte. Doch die Gerüchte, die man auf dem Liverpooler Uni-Campus über ihn erzählt, entsprechen der Wahrheit: Cedric verbringt nie mehr als eine Nacht mit einer Frau. Als Billy den Grund erfährt, weiß sie, dass sie sich von ihm und seiner Dunkelheit fernhalten sollte. Nicht nur zu ihrem Schutz, sondern auch zu seinem …

A reason to stay ist Band 1 der Liverpool-Reihe und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist chronologisch aufgebaut und wird aus der Ich-Perspektive durch Billy und Cedric erzählt. Das Buch lässt sich recht flüssig lesen, der Schreibstil ist an vielen Stellen auch modern und jugendlich angehaucht.

Meine Meinung

A reason to stay war eines der Bücher, auf welches ich mich sehr gefreut habe, ohne genau benennen zu können, wieso eigentlich. Ein schönes Cover, ein zwar recht alltäglich klingelnder, aber gleichzeitig ansprechender Klappentext und umfangeiche Lobhymnen über die Autorin, welche im Fantasy-Bereich sehr gut sein soll, haben mich wahrscheinlich mitgerissen. Doch leider ist nicht alles Gold, was glänzt, und so habe ich nach extrem langer Zeit das erste Mal wieder ein Buch abgesprochen, weil – egal, was ich versucht habe und wie oft ich es in die Hand genommen habe – mich die Geschichte einfach nicht abholen konnte.

Bereits der Anfang stand für mich auf recht wackligen Beinen. Billy ist nach Liverpool gekommen, um hier ein neues Leben aufzubauen. Sie hat alles zurückgelassen und möchte auf eigenen Beinen stehen, ohne Unterstützung ihres Vaters. Man merkt, dass etwas vorgefallen ist, es bleibt aber (zumindest bis zu dem Punkt, wo ich gelesen habe) offen. Bei ihrer überstürzten Flucht aus einem Museum läuft sie Cedric in die Arme. Es werden wenige Worte gewechselt, bevor Olivia, Billys beste Freundin, sie weiterjagt. Olivia ist es dann aber auch, die Cedric über Social Media kontaktiert und ihn darum bittet, sich mit Billy zu treffen. Es kommt dieser Bitte nach und überrascht sie nach einem Bewerbungsgespräch. Irgendwie funkt es bei den beiden, gleichzeitig matchen sie so gar nicht. Billy zweifelt Cedric an, Cedric hält Billy auf Abstand und zahlreiche Randfiguren geben auch ihren Senf dazu ab. Dennoch lässt sich Billy auf ein Date mit Cedric ein, obwohl dieser direkt klarmacht, dass er kein Beziehungsmensch ist. Zu sehr hemmt ihn sein Geheimnis und das Geschehene der Vergangenheit. Sein Geheimnis ist ein potenziell triggerndes Thema, was aber zumindest von seiner Seite aus recht solide eingearbeitet wird. Billys Reaktionen hierauf hingegen fand ich ultimativ befremdlich und unangenehm. Kurz danach habe ich leider aufgegeben, weshalb ich nicht sagen kann, wie es weitergeht.

Ich wollte das Buch wirklich mögen. Ich habe so viele Anläufe wie lange nicht mehr gebraucht, bis ich mich mal mehr als 20 Seiten am Stück für das Buch begeistern konnte. Aber es half alles nichts. Ich weiß nicht, ob es am Schreibstil lag, ob ich mit meinem Alter mittlerweile zu weit aus der Zielgruppe herausfalle (wobei vergleichbare Bücher mich begeistern konnten) oder ob es einfach an der Geschichte lag. Sie wirkte auf mich planlos, durcheinander, ohne roten Faden. Die Charaktere stolpern so durch das Buch, es gibt jede Menge belangloses Drumherum und vermeintlich witzige Unterhaltungen, die ich allesamt nicht fühlen konnte. Insbesondere Billy als Charakter hat es mir wahnsinnig schwer gemacht. Ich fand sie von Anfang an eher anstrengend, unberechenbar und sprunghaft. Cedric spielt eine untergeordnete Rolle und hat weniger Spielraum, obwohl er für mich der interessantere Charakter ist. Das wenige, was ich über ihn erfahren habe, wirkte aber eher wie ein Rätsel aus losen Puzzleteilen, die irgendwie noch nicht zusammenpassen. Die für meinen Geschmack übermäßig moderne Art des Buches mit ganz viel Umgangssprache und jeder Menge zwanghaften Witz war einfach nichts für mich. Ich habe mich durch das Buch gequält, stets gehofft, dass es besser wird, mir von anderen sagen lassen, dass es schon wird. Aber man muss sich manchmal auch einfach eingestehen, dass nicht jedes Buch einem gefallen kann und muss. Deswegen habe ich schweren Herzens nach etwa einem Drittel das Buch final aus der Hand gelegt und mir gedacht, dass ich mich nicht weiter quälen möchte. Das Buch zieht nun aus zu jemandem, der es hoffentlich lieber mag. Es sollte einfach nicht mein Buch sein.

Mein Fazit

A reason to stay konnte mich leider nicht begeistern. Es ist eines der wenigen Male, dass ich ein Buch nach mehreren Anläufen endgültig aufgegeben und abgebrochen habe, da mich absolut gar nichts an dem Buch fesseln konnte und Billy und Cedric mich einfach gar nicht abholen. Auch wenn viele positive Rezensionen versprechen, dass das Buch noch gut wird, konnte ich mich einfach nicht motivieren, weiterzulesen. Es ist einfach nicht mein Buch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]