Komplexe, magische Welt

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Das Buch führt uns in das fantastische Königreich Sonande und insbesondere die Stadt Ziran, Heimatstadt der Sultansfamilie. Dort findet seit vielen Jahren wieder das Solstasia-Turnier statt, ein
Wettstreit von Champions. Malik und seine Schwestern kommen aus diesem Grund nach Ziran. Sie gehören einer geächteten Bevölkerungsgruppe an und reisen unter fremder Identität. Sie hoffen wegen Solstasia Arbeit in der Stadt zu finden als Maliks jüngere Schwester von einem magischen Wesen gefangen genommen wird. Sie kann nur gerettet werden, wenn Malik Karina umbringt, die Tochter der Sultanin.

Karina fühlt sich in ihrem königlichen Leben nicht wohl. Sie kann sich nicht vorstellen eines Tages Sultanin zu sein. Dann wird ihre Mutter ermordet und sie muss von jetzt auf gleich deren Platz einnehmen. Sie stößt auf ein Ritual, das Tote zum Leben erwecken soll. Dafür wird das Herz eines Königs benötigt. Kurzerhand schmiedet sie einen Plan und bietet dem Champion, der Solstasia gewinnt, ihre Hand als Preis an.

Die Geschichte baut sich langsam auf und es dauert einige Kapitel bis die geschilderte Ausgangssituation eintritt. Erst dann nimmt die Geschichte etwas an Fahrt auf. Die Spannung, die immer wieder aufgebaut wird, wird aber leider nicht durchgängig gehalten. Das Geschehen wird abwechselnd aus der Perspektive von Malik und Karina erzählt, wobei ich Karinas Erzählstrang etwas interessanter fand. Die Kapitel hätten insgesamt gerne etwas kürzer sein können.

Die Welt, die aufgebaut wird, ist - im positiven Sinn - anders und ich mochte den Einfluss, den die afrikanischen Kulturen darauf ganz offensichtlich genommen haben. Es ist eine Welt voller Magie, die sehr komplex ist. Mir fiel es teilweise schwer, mich darin zurechtzufinden. Sie bietet aber auch einiges an Potential.

Hervorheben möchte ich die wunderschöne Gestaltung des Buchs. Insbesondere der Farbschnitt hat mir richtig gut gefallen und macht das Buch zu einem Blickfang.

Am Anfang gab es eine Triggerwarnung von der Autorin. Sie schreibt, dass sie sich um einen sensiblen Umgang mit Themen wie Angstzuständen, Tod von Familienmitgliedern oder selbstverletzendem Verhalten bemüht hat. Ich finde das ist ihr sehr gut gelungen.

Alles in allem ist "A Song of Wraiths and Ruin" ein schöner Einstieg in eine interessante, neue Welt. Ich hoffe, dass in einem weiteren Teil das Eintauchen besser funktioniert bzw. ich mit der Komplexität besser zurechtkomme. Potential hat die Geschichte aus meiner Sicht nämlich, sodass ich weiterlesen werde - auch wenn mich der Einstieg nicht rundum überzeugen konnte.