Toller Reihenauftakt

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jennyc Avatar

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A Tempest of Tea – Hafsah Faizal

„Warum die Welt retten, wenn man auch einfach Tee trinken kann.“

Der Beginn einer Cosy Fantasy Crime Geschichte. Wenn dieses Teehaus mitten in London stehen würde, hätte es mich nicht gewundert. Die Atmosphäre erinnerte mich sehr an meine Traumvorstellung des englischen viktorianischen Settings. So dass ich mich hier sofort wohl fühlte. Auch die Beschreibungen der Teestube bei Tage waren perfekt, ohne einen guten Tee in Griffweite sollte man mit der Lektüre nicht starten. Leider verbrachten wir nicht viel Zeit bei einem duftenden Tee, sondern eher auf der Suche nach einer geeigneten Crew für großen ,auferzwungenen, Überfall. Die Geschichte wird uns aus 3 wechselnden Perspektiven erzählt. Arthie, Jin und Flick. Alle haben ihre Eigenheiten, persönlichen Gründe und vor allem Geheimnisse. Einige schwerer, andere leichter zu lüften. Es wird viel Zeit im Buch auf die Zusammenfindung der Crew verwendet, sowie auf die Planung und Vorbereitung des Überfalls. Dieser dann selbst, ist recht schnell vorbei und völlig anders als geplant. Einiges an der Planung habe ich persönlich nicht immer zu 100% verstanden, hier hätte ich mir gern ein paar Sätze mehr dazu gewünscht. Diese hätte man an anderer Stelle einsparen können, so zum Beispiel bei der nächsten Erwähnung wie toll „XY“ in Jin´s / Flicks Augen ist. Der Found Family Aspekt hat bei den drei Hauptfiguren sehr gut funktioniert, die zwei weiteren blieben noch etwas außenvor, bekommen hoffentlich im weiteren Verlauf mehr Zugang. Die Charaktere, welche wir aber näher präsentiert bekommen haben, haben mir gut gefallen. Besonders Jin ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein verträumter junger Mann, ein treuer Freund und Bruder. Arthie mit ihrer abwesenden Art war schwer zu durchschauen, aber auch sie hat ihr Herz am richtigen Fleck und vergisst gern über der Liebe zu ihrer selbstgefunden Familie ihre Rache. Nur Flick hat noch weiteres Potential zur Entwicklung, wobei ich ihrem bisherigen Weg gern gefolgt bin. Eine sehr mutige junge Frau.

Die Story selber hat wechselnde Spannungskurven, je nachdem ob wir gerade mit Arthie auf Dächern entlang schleichen. Oder bei Flick und ihrer Selbstfindung sind. Aber beide Seiten sind notwendig um eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, um nach und nach hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Einige sind sehr oberflächlich, und konnten von den Charakteren und den Lesenden schnell entlarvt werden. Ein spezielles hat sogar mich sehr überrascht. Das ende lässt natürlich Fragen offen und uns mit einem kleinen Cliffhanger zurück, so dass ich hoffe Teil 2 bald lesen zu können. Denn dieser Auftakt macht auf jeden Fall Lust auf mehr.