Die Übelkeiten der heutigen Zivilisation

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jojole Avatar

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Das Buch „A wie B und C“, geschrieben von Alexandra Kleeman, ist ein Buch der etwas anderen Art. Die Protagonisten haben keine Namen, sie werden (wie der Titel es schon aussagt) als A, B und C beschrieben. A ist eine junge, gutaussehende Frau und B ist ihre Mitbewohnerin die um jeden Preis so aussehen möchte wie A. C ist der Freund von A. Zuerst wirkte der ungewöhnliche Schreibstil auf mich verwirrend aber von Seite zu Seite legte sich das. Teilweise wird hier scherzhaft und dann wiederum sehr ernsthaft und kritisch über die Krankheiten und Übelkeiten unserer heutigen Zivilisation berichtet. Dem Schlankheitswahnsinn dem sich nicht nur die jungen Frauen aussetzen, die Beeinflussung sowie Vortäuschung durch Werbung und auch durch groteske Fernsehsendungen. Sehr oft habe ich beim Lesen mein eigenes Verhalten bezüglich der Werbung sowie den Einflüssen durch Funk und Fernsehen reflektiert denn das Buch ist wie ein Spiegel den man als Leser vorgehalten bekommt. Auch wenn ich mich nicht den Zwängen von Diäten oder den Modetrends aussetze kann ich mich nicht davon freisprechen dass diese Faktoren mich gar nicht beeinflussen. Manche Werbung ist so gut gestaltet dass wir gar nicht merken wie wir dadurch in unserem Konsumverhalten und auch in unserem Alltagsverhalten manipuliert werden.
Das Buch regt dem Leser zum Nachdenken an und an vielen Stellen ist auch „zwischen den Zeilen“ zu lesen. Die Aussage von der amerikanischen Literaturzeitschrift „Paris Review“(welche vierteljährlich in New York erscheint), dass dies eine smarter und merkwürdiger Roman seit Langem ist, finde ich zutreffend.
Das Cover macht wie der Titel auch neugierig. Es ist relativ schlicht gehalten, die Buchstaben A wie B und C sowie der Name der Autorin heben jedoch durch brillante, ins Gold und Kupfer gehende Farben ab.