Dieses Buch lässt mich hin- und hergerissen zurück.
Alexandra Kleemann legt mit "A wie B und C" ein ungewöhnliches Buch vor. Nicht immer ist klar, welche Realität abgebildet ist, ob alles, was A erzählt, real oder fiktiv ist, wer A überhaupt ist, ob es B wirklich gibt. Schon das Cover ist nicht eindeutig zu interpretieren: Zu welchen Körpern gehören die Schemen? Alles ist mit- und aneinander verwoben, genau wie die Personen in der Geschichte.
A und ihre Mitbewohnerin B sehende sich bis auf die Haarlänge zum Verwechseln ähnlich. A berichtet ihrem Freund C oft von B, dieser hat sie aber nie persönlich kennen gelernt. Eines Tages schneidet B sich ihre schönen langen Haare ab. Dieses wird eher beiläufig erwähnt. Wie sich dieser Akt auf die Handlung des Buches auswirkt? Lesen!
" Die erste Verabredung mit C hatte ich vor ein paar Jahren, es war in jenem Herbst, als Väter aus ihren behaglichen gutbürgerlichen Zuhauses zu verschwinden begannen. In den ersten Wochen wurde in den regionalen Nachrichtensendern Nacht für Nacht die Liste weiterer Verschwundener verlesen, dazu der Ort, an dem sie zuletzt gesehen wurden. (...) Telefonmasten und Schaufenster wurden weiß vor Aushängen, auf denen Männern mit austauschbaren Haarschnitten abgebildet waren, mit Poloshirts bekleidet, und mit Gesichtern, aus denen jegliche Spur von Lebensfreude schon vor langer Zeit herausgesackt war." (S. 56)
Dieses Zitat lässt noch eine ganz andere Komponente des Buches erahnen.
Mein Fazit:
Das große Thema dieses Buches ist für mich unsere moderne Gesellschaft mit all ihren Anforderungen an den einzelnen Menschen. Das Streben nach Perfektion gewinnt die Oberhand und macht dem Individuum das Leben schwer. Nicht ungeschminkt aus dem Haus gehen dürfen, die perfekte Figur zu haben, seine Wohnungseinrichtung möglichst hipp zu gestalten, immer das zu tun, was anderen gefallen könnte, an den eigenen Maßstäben scheitern und am Ende nicht mehr zu wissen, wer man ist. Alles wird beliebig und ausrauschbar. Darum geht es in diesem Buch. Ich kann der Autorin manchmal nur schwer folgen, aber dennoch berührt mich dieses Buch zutiefst.
Alexandra Kleemann legt mit "A wie B und C" ein ungewöhnliches Buch vor. Nicht immer ist klar, welche Realität abgebildet ist, ob alles, was A erzählt, real oder fiktiv ist, wer A überhaupt ist, ob es B wirklich gibt. Schon das Cover ist nicht eindeutig zu interpretieren: Zu welchen Körpern gehören die Schemen? Alles ist mit- und aneinander verwoben, genau wie die Personen in der Geschichte.
A und ihre Mitbewohnerin B sehende sich bis auf die Haarlänge zum Verwechseln ähnlich. A berichtet ihrem Freund C oft von B, dieser hat sie aber nie persönlich kennen gelernt. Eines Tages schneidet B sich ihre schönen langen Haare ab. Dieses wird eher beiläufig erwähnt. Wie sich dieser Akt auf die Handlung des Buches auswirkt? Lesen!
" Die erste Verabredung mit C hatte ich vor ein paar Jahren, es war in jenem Herbst, als Väter aus ihren behaglichen gutbürgerlichen Zuhauses zu verschwinden begannen. In den ersten Wochen wurde in den regionalen Nachrichtensendern Nacht für Nacht die Liste weiterer Verschwundener verlesen, dazu der Ort, an dem sie zuletzt gesehen wurden. (...) Telefonmasten und Schaufenster wurden weiß vor Aushängen, auf denen Männern mit austauschbaren Haarschnitten abgebildet waren, mit Poloshirts bekleidet, und mit Gesichtern, aus denen jegliche Spur von Lebensfreude schon vor langer Zeit herausgesackt war." (S. 56)
Dieses Zitat lässt noch eine ganz andere Komponente des Buches erahnen.
Mein Fazit:
Das große Thema dieses Buches ist für mich unsere moderne Gesellschaft mit all ihren Anforderungen an den einzelnen Menschen. Das Streben nach Perfektion gewinnt die Oberhand und macht dem Individuum das Leben schwer. Nicht ungeschminkt aus dem Haus gehen dürfen, die perfekte Figur zu haben, seine Wohnungseinrichtung möglichst hipp zu gestalten, immer das zu tun, was anderen gefallen könnte, an den eigenen Maßstäben scheitern und am Ende nicht mehr zu wissen, wer man ist. Alles wird beliebig und ausrauschbar. Darum geht es in diesem Buch. Ich kann der Autorin manchmal nur schwer folgen, aber dennoch berührt mich dieses Buch zutiefst.