Cora Stephan: Ab heute heiße ich Margo

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Es beginnt 1936 in Stendal, als die Protagonistin des Romans, Margarete noch als Jugendliche beschließt, sich zu ändern. Sie schneidet ihren Zopf ab und ist auch bereit, sich mit Vater und Mutter auseinanderzusetzen.
Mich beeindruckt der Wechsel zwischen Dialog und inneren Gedanken. Man merkt sofort, dass es sich um einer erfahrene Autorin handelt, die wirklich schrieben kann.
Man gewinnt auch einen Eindruck von den kleinbürgerlichen Lebensumständen der Familie in diesen Zeiten, die wohl zu den düstersten gehören. Die Forderung an Margarete, die Schule abzubrechen, ggf. zu heiraten widersprechen ihren Wünschen nach einer Lehrstelle, um etwas aus ihrem Leben zu machen und Eigenständigkeit zu erlangen.
Eine spießige Ehe wie die ihrer Eltern ist nicht ihr Ziel. Die begonnene Lehre wird aber auch nicht ganz einfach.
Auch durch die Szenen in der Schule sowie bei dem Fotografen wird die Atmosphäre der Zeit weiter aufgebaut.
Sehr interessant, dass die bewährte und erfolgreiche Krimiautorin es wagt, sich an ein umfassendes Gesellschaftsportrait zu machen und die Leseprobe verrät schon, dass es ambitioniert und vielversprechend ist.