Die Geschichte einer Generation

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kaiserin2201 Avatar

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Die Geschichte der Margarete Hegedahl beginnt in Stendal an einem Wintertag des Jahres 1936. Hitler ist schon drei Jahre an der Macht, und diese Stimmung kurz vor dem zweiten Weltkrieg beschreibt Cora Stephan in ihrem neuen Roman sehr anschaulich. Ein Mädchen an der Schwelle zur jungen Frau, die mit ihren Schwestern, einer gebrochenen Mutter und einem vom Leben enttäuschten Vater in kleinbürgerlichen Verhältnissen aufwächst. Margaretes Lust am Leben versucht der Vater zu bremsen, indem er ihr eine höhere Bildung verweigert, denn Frauen brauchen seiner Auffassung nach kein Abitur und Studium um zu heiraten. Dies ist die Bestimmung einer Frau dieser Zeit, Heiraten und Kinder zeugen. Doch Margarete entzieht sich dem Einfluss des Vaters auf ihrem Weg zur Freiheit, indem sie eine Lehre zur Bürokauffrau bei Foto Werner dem besten Fotografen von Stendal beginnt. Dort lernt sie fleißig und eifrig, denn sie will Geld verdienen und sehr gut sein in ihrem Beruf und sie will frei sein. Zwar muss sie den größten Teil ihres Lehrgeldes zu Hause abgeben, dennoch hat sie ihr erstes Ziel erreicht, weg kommen vom Vater und der lebensmüden Mutter, die seit dem Tod des Sohnes Gernot keinen Sinn in ihrem Leben sieht. Sehr gut schildert Stephan diese Stimmung die bei den jungen Menschen dieser Zeit kurz vor dem Krieg ihr Leben bestimmt. Hitler wird als der Retter der Nation wahrgenommen und verehrt; noch hat die Progromstimmung gegen Juden und Andersdenkende nicht offen begonnen, aber der Leser kann die Anzeichen nicht mehr ignorieren. Die meisten von Margaretes Freunden stehen am Anfang ihres erwachsenen Lebens und da will man alles was möglich ist, man denkt nicht nach sondern will frei leben. Der Preis den diese Generation dafür bezahlen wird, wird sehr hoch sein.