Eine Leseprobe, die neugierig macht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
girasole Avatar

Von

In der kurzen Leseprobe erfährt der Leser, wie sich Margerete Hegewald im Winter 1936 abnabelt und erwachsen wird. Die Familienverhältnisse sind bedrückend. Der Vater, ein echter Tyrann, der Frau und Kinder beherrscht. Nach einer Tochter bekam das Ehepaar den ersehnten Sohn, der nach vier Wochen verstarb, dann noch eine Tochter, die eine Versteifung am Fuß hatte und der Vater gab der Mutter für alles die Schuld. Es geht soweit, daß er vor Tätlichkeiten nicht zurückschreckt.

Margarete beschließt ihre Zöpfe abzuschneiden, obwohl sie schon ahnt, daß es bei ihren Eltern nicht auf Zustimmung stoßen wird. Außerdem hat sie sich bereits heimlich eine Lehrstelle als Bürokaufmann bei Photo-Werner gesucht und träumt von Freiheit, Unabhängigkeit und eigenem Geld. Geld ist auch das Stichwort, weshalb der Vater schlußendlich ihrer Arbeitsstelle zustimmt. Er behält den Großteil ihres Gehalts für sich bzw. den Haushalt. Ihre Arbeit besteht in der Anfangszeit aus putzen und niederen Arbeiten, was für damalige Verhältnisse normal war. Als nächstes darf sie die Ablage erledigen und zieht sich durch ihren Eifer - vollkommen unverhofft - den Ärger ihrer Kolleginnen zu. Mit der Zeit bekommt sie Selbstsicherheit und hilft auch im Laden beim Bedienen der Kunden mit.

Zu ihren früheren Schulkameradinnen ist der Kontakt eingeschlafen. Sie genießt es, daß sie zu Hause nur noch wenig Zeit verbringen muß. Jetzt hat sie außerdem noch ein Geheimnis, sie hat sich die gelbe Sparkarte zugelegt und ihre erste Marke draufgeklebt. So spart sie auf ihr erstes eigenes Auto. Dann erhält sie einen überraschenden Brief mit einer Einladung von Antonia Seliger. Dort lernt sie den charmanten Pianisten, Alard von Sedlitz kennen, der sie entzückend findet und sie Margo nennen will!


Soweit die Leseprobe. Der Autorin ist es gelungen, mich auf das ganze Buch neugierig zu machen. Sie schildert die Atmosphäre, den Zeitgeist und auch das Leben sehr realistisch und authentisch. Die Figuren werden gut eingeführt und bis auf den Tyrannen sind bisher auch alle sympathisch. Ich würde sehr gerne weiter lesen und erfahren, was das Leben für Margo noch bereit hält!