Wenn eine Mauer Freunde und Familien trennt

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Als Margarete Hegewald im Winter 1936 beschloss, kein kleines Mädchen mehr zu sein, ahnte sie nicht, dass sich bald ihr Leben ändern würde. Mühsam kann sie ihre Eltern überzeugen, mit der Schule aufzuhören und eine Lehrstelle bei Photo-Werner, dem ersten Fotografen in Stendal zu beginnen. Mit dieser Aussicht träumt sie von der Freiheit. Ihre Zukunft bekommt einen weiteren Höhepunkt als sie Alard von Sedlitz, einen Angestellten beim Auswärtigen Amt in Berlin, kennenlernt.

Cora Stephan beginnt ihre Geschichte um die beiden Freundinnen Margo und Toni mit einem Porträt der Gesellschaft in den 30-er Jahren in Stendal. Die Kleinstadt an der Elbe war eher bieder als weltoffen und viele hingen noch den alten Traditionen nach. Die Veränderungen, die die Machtübernahme der NSDAP nach sich zog, waren bereits mit dem Aufgebot des Militärs zu spüren. In der Zeit, in der Margo ihrer Kindheit entflieht, überwiegt aber die Freude über den Aufschwung der Wirtschaft und der beginnenden Mobilität. Auch Margo spart wöchentlich für einen Volkswagen. Die bekannten Fakten aus der Vorkriegszeit des Zweiten Weltkriegs bestimmen die Kulisse für die beginnende Familiengeschichte. Mich berührt eben dieser Roman besonders, weil auch meine familiären Wurzeln die Nicolaistraße in Stendal berühren.