Ab heute heiße ich Margo

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Titel: Ab heute heiße ich Margo
Autor: Cora Stephan

Produktinformation:
Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (10. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048953
ISBN-13: 978-3462048957

Inhaltsangabe:
Stendal in den Dreißigerjahren: Hier kreuzen sich die Wege von Margo und Helene. Margo ist Lehrling in der Buchhaltung, Helene Fotografin. Sie lieben denselben Mann, werden durch den Krieg und die deutsche Teilung getrennt und bleiben doch miteinander verbunden. Die Geschichte zweier Frauen mit einem gemeinsamen Geheimnis, berührend, fesselnd und voller Überraschungen!
Margo weiß, was sie will: eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur »Kundschafterin des Friedens« ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch ein Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.

Über die Autorin:
Cora Stephan ist seit mehr als dreißig Jahren freie Autorin und schreibt Essays, Kritiken, Kolumnen – und Bücher. Neben zehn Sachbüchern hat sie unter dem Pseudonym Anne Chaplet zehn preisgekrönte Kriminalromane veröffentlicht.
(Quelle: AMAZON)

Meine Meinung:
Huch, ich scheine, jedenfalls zu Beginn meines Geschreibsels hier, diesmal die Erste zu sein. Na gut, dann eben mit großem "Bahnhof" sprich allen möglichen Zusatzinformationen von AMAZON.
Aber jetzt "Zur Sache°!
Die Geschichte der beiden Frauen Margo und Helene umfasst mehrere Jahrzehnte und reicht von der Zeit kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges bis fast zur Jahrtausendwende. Sie wird wirklich sehr spannend erzählt und dies aus den unterschiedlichen Perspektiven der Hauptpersonen. Schauplätze sind hauptsächlich Stendal, Berlin, Schlesien sowie die Orte im Westen des geteilten Deutschlands, in denen Margo nach dem Krieg eine neue Heimat zu finden versucht. Vor allem zu Beginn fand ich das am Ende des Buches dankenswerterweise aufgelistete umfangreiche Personenverzeichnis hilfreich. Auch das Cover gefiel mir gut, erst einmal rein von der Optik her, aber man merkt vor allem während der Geschehnisse um Margo in Niedersachsen auch, wie gut es zu den erzählten Ereignissen und Erlebnissen passt.
Durch das parallele Erzählen der Lebensgeschichten von Helene im Osten und Margo im Westen wurden auch die beiden unterschiedlichen politischen Systeme verdeutlicht. Dies geschah nach meinem Dafürhalten weitestgehend neutral und wertfrei. Während des Lesens konnte mich das Buch zunehmend für sich einnehmen. Vor allem die Auswirkungen der politischen Entwicklungen auf die sogenannten "kleinen Leute", die "Leute wie Du und ich", fand ich sehr authentisch, eindringlich und nachvollziehbar geschildert.
Was mir hingegen zunehmend weniger gefiel und was daher auch letztendlich dazu führte, dass ich diesem Buch nicht den "vollen Sternenregen" zukommen lassen konnte, war zuerst das mir recht konstruiert erscheinende Gewusel der Generation(en) NACH Margo und Helene und in der Hauptsache der Fakt, was am Ende alles an totgeglaubten Greisen auf der Bühne erscheint. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel verraten, aber ich nannte ja bewusst keine Namen. So nett dieser harmonische Rundumschlag vielleicht auch gemeint war, mir erschien er unglaubwürdig. Tut mir leid.
Insgesamt gesehen halte ich dieses Buch allerdings für lesens- und empfehlenswert. Ich werde den Namen der Autorin im Hinterkopf zu behalten versuchen.