Ab heute heiße ich Margo

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Vorweg - das Buch ist ein wunderbarer Schmöker, den ich sehr gerne gelesen habe.
Der Schreibstil ist flüssig, die Erzählperspektive wechselt, meistens zwischen den Protagonistinnen des Romans Margo und Helene.

Am Lebenslauf der beiden Hauptcharaktere, Margarete Hegewald Jahrgang 1919 und Helene Pinkus Jahrgang 1917 wird die deutsche Geschichte der Jahre 1936 bis 2000 sehr anschaulich erzählt.
Das Buch selbst gliedert sich in drei Bücher entsprechend dem Ablauf der deutschen Geschichte - drittes Reich - geteiltes Deutschland und Wiedervereingung.

Das erste Zusammentreffen von Margo und Helene findet 1936 bei Photo Werner in Stendal statt. Margo ist in der Ausbildung und Helene ist als Fotografin angestellt. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich immer wieder. Margo flieht nach Westdeutschland und macht berufliche Karriere.Helene hingegen, jüdischer Herkunft überlebt Buchenwald, bleibt im Osten und wird Mitarbeiterin des Ministeriums für Staatsicherheit.Trotz Mauer macht es die Stasi möglich, dass sich beide Frauen treffen - beide sind mehr oder weniger erpressbar und beide führen nicht das Leben, das sie sich in jungen Jahren erträumt haben.
Was die beiden Frauen verbindet ist ein Kind, Margos Kind, das bei Helene aufwächst - derweil Margo der Meinung ist, das Kind sei tot.

Die deutsche Geschichte am Schicksal der beiden Frauen fest zu machen ist der Autorin wunderbar geglückt.