Ab heute heiße ich Margo

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sylviemarie Avatar

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Die junge Magarete Hegewald beschließt bereits früh in ihrem Leben, künftig nicht ein Hausfrauenleben wie ihre Mutter zu führen. Gegen den anfänglichen Widerstand ihres Vaters beginnt sie eine Lehre als Buchhalterin und ist voll Begeisterung für die neuen Zeiten und für den Führer. Auf Anregung von Alard von Sedlitz, in den sie wild verliebt ist, nennt sie sich Margo; doch Alard liebt Helene Pinkus, eine Fotografin, die bei Foto Werner arbeitet, so wie Margo auch.
Der Krieg bremst erst mal Margos hochfliegende Zukunftspläne aus sowie er auch die junge Liebe zu Henri Seliger auf eine harte Probe stellt. Es soll ganze zehn Jahre dauern, in denen sie einander nur schreiben und Henri nur gelegentlich Heimaturlaub hat, ehe sie ein richtiges Paar werden und in Westdeutschland ein neues Leben beginnen. Margos Mutter und ihre Schwester bleiben im Osten, ebenso Helene, die wegen ihrer jüdischen Vorfahren in ein KZ verbracht wurde und sich später zur Spionin ausbilden lässt. Margo hingegen findet auch nach dem Krieg wieder eine Anstellung und arbeitet sich bis in die Chefetage hoch. Die Erziehung ihrer einzigen Tochter überlässt sie weitgehend ihrem Mann, der seinen Beruf ohne viel Enthusiasmus ausübt. Und obwohl sie in gänzlich unterschiedlichen Welten leben, kreuzen sich doch immer wieder die Wege von Margo und Helene.
Dieser Roman ist von der ersten Zeile an sehr anschaulich und spannend geschrieben, man kann sich sehr gut in diese sehr schwierige Zeit hineinversetzen, die man ja in unserer Generation nur vom Hörensagen kennt. Es ist das Porträt zweier starker Frauen, die, jede auf ihre eigene Art und Weise mit den Folgen des Krieges zu leben lernte und sich nicht brechen ließ Sehr beeindruckend, stellenweise sehr berührend und auch sehr erschütternd, in jedem Fall sehr empfehlenswert.