Drei Frauengenerationen über Jahrzehnte hinweg erzählt

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" Ab heute heiße ich Margo " von Cora Stephan, ist ein Roman, der das Leben dreier Frauengenerationen über die letzten 60 Jahre hinweg erzählt. So macht Geschichte erleben Spaß.

Margarethe Hegewald , genannt Margo, ist eine der Hauptpersonen dieses Romans, der in den dreißiger Jahren in Stendal beginnt. Margo beginnt eine Lehre beim ansässigen Photographen und lernt dort die zurückhaltende Helene Pinkus kennen, die schon als junges Mädchen im spanischen Bürgerkrieg als Photographin dabei war. Dort wurde sie von einem guten Freund des Botschaftsangehörigen Alard von Sedlitz gerettet. Alard , ein Mann, in den sich beide Frauen , Margo und später auch Helene verlieben , spielt eine wichtige Rolle in dieser Geschichte, die den zweiten Weltkrieg, die Teilung Deutschlands und später die Wiedervereinigung umfasst. Margo verbringt ihr Leben nach dem Krieg in Westdeutschland, Helene in der DDR. So entsteht ein gutes Bild beider Teile Deutschlands, an dem der Leser teilhaben kann.

Cora Stephan hat einen mitreißenden Erzählstil, der mich gleich von Anfang an in das Buch eintauchen ließ. Die Figuren werden sehr facettenreich und empathisch beschrieben, was ich bei einem Roman sehr wichtig finden, um mich mit den Figuren identifizieren zu können. Auch die geschichtlichen Ereignisse werden spannend und mit fundiertem Wissen beschrieben, sodass man gleich Bilder vor Augen hat und sich die Flucht der schlesischen Bevölkerung, die Ereignisse des zweiten Weltkriegs und danach die Konsequenzen der deutschen Teilung gut vorstellen kann. Auch die Manipulation der Bevölkerung der DDR und deren Spionagetätigkeit spielt eine Rolle in diesem Buch.

Ein gut gespannter und lebhaft erzählter Bilderbogen der letzten 60 Jahre ist hier gelungen und ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, das man einmal angefangen nicht mehr aus der Hand legt.