Das Leben zweier starker Frauen

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Der Roman erzählt die Geschichte von zwei starken Frauen und gleichzeitig erfährt der Leser viel über das Zeitgeschehen im 20. Jahrhundert. Er beginnt in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, führt durch die Kriegszeit, den Wiederaufbau mit dem Wirtschaftswunder, der Teilung Deutschlands, dem Einsetzen des Kalten Krieges bis er einige Jahre nach der Wiedervereinigung endet.

Margarete Hegewald ist siebzehn und hat einen Entschluss gefasst, sie will die Schule verlassen, etwas Anspruchsvolles leisten und Verantwortung übernehmen. Da sie zum Haushalt etwas beisteuern kann, stimmt ihr Vater zu und so beginnt sie eine Lehre in der Buchhaltung von Photo-Werner. Hier trifft sie auf die Fotografin Helene Pinkus, die nur einige Jahre älter ist und bereits im Spanischen Bürgerkrieg viel riskiert hat. Margarete lernt Alard von Sedlitz kennen, verliebt sich in ihn und beschließt, dass sie ab sofort Margo heißt. Doch auch Helene kennt Alard schon seit dem Bürgerkrieg. Beide Frauen durchleben während des Krieges schreckliche Zeiten und verlieren sich aus den Augen. Nach dem Krieg herrscht in Westdeutschland Aufbruchstimmung und Margo lässt sich mit ihrem Mann in Osnabrück nieder. Dort arbeitet sie engagiert mit beim Aufbau einer Firma. Helene bleibt in Ostdeutschland und verkauft ihre Seele an das Ministerium für Staatssicherheit. Sie hilft mit beim Kampf für Frieden und Sozialismus. Beide Frauen verbindet ein Geheimnis, dass sie bis zu ihrem Lebensende nicht wieder loslässt.

Der Roman ist in drei Bereiche unterteilt und befasst sich mit dem dritten Reich, dann Deutschland West und Ost und wechselt dann zu der Zeit nach dem Mauerfall. In diesem Buch habe ich 70 Jahre deutsche Geschichte hautnah gespürt und konnte gleichzeitig die Lebensgeschichte zweier starker Frauen mit erleben. Die Personen sind wunderbar gezeichnet mit ihren Stärken, Schwächen und Träumen, aber auch mit der Schuld, die sie auf sich geladen haben. Ich habe dieses Buch mit Begeisterung gelesen und kann nun auch nachvollziehen, wenn Eltern oder Großeltern wenig über ihre Erlebnisse während des Krieges sprechen.

Ein empfehlenswertes Buch, welches mir wunderbare Lesestunden bereitet hat.