Eine Reise durch das 20. Jahrhundert

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petris Avatar

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Ein rotes Auto, 50er Jahre hätte ich geschätzt, darin ein junges Paar, beide mit Hut auf einer geraden Straße, im Stile eines kolorierten Fotos, etwas blasse, künstliche Farben. Perfekt darauf abgestimmt der Einband unter dem Schutzumschlag und das rostrote Lesebändchen, optisch ein echter Hingucker.

Ziemlich dick war der Umschlag, der da vor meiner Tür lag, in den Briefkasten hatte er gar nicht gepasst. Nachdem ich die Leseprobe verschlungen hatte, musste ich sofort loslegen und konnte auch gar nicht mehr aufhören.

Margo, Helene, Alard von Sedlitz und Henri, das sind die sehr unterschiedlichen Protagonisten, deren Leben über die Jahrzehnte hinweg schicksalhaft verbunden sind. Helene hatte als Kriegsfotografin in Spanien, wo sie knapp mit dem Leben davon kam, bereits das Grauen erlebt, Margo hoffte auf den Aufschwung durch Hitler und träumte nur von einer Sache, selber Auto zu fahren, Alard der Adelige war Vertreter des Regimes und dennoch heimlich sein Gegner, Henri liebte Margo, musste früh in den Krieg und sieht seine Frau jahrelang nicht mehr.
3. Reich, Krieg, Teilung, Wiedervereinigung,… Die ganzen großen Ereignisse des 20. Jahrhunderts erlebten die vier Personen hautnah, dazu noch ihre ganz persönlichen Schicksale, Liebe, Spionage, Verrat,…

Ein sehr spannender Roman, der die Geschichte des 20. Jahrhunderts auferstehen lässt und einen hoffen lässt, dass vieles davon nie wieder passiert. Schön auch, wie alle vier am Ende eine Art Frieden finden können, trotz aller Verletzungen und Traumatas, die sie davongetragen haben.

Unbedingt lesen! Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann!