Lebenswege zweier Frauen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bine66 Avatar

Von

Margarete Hegewald wird 1919 in Stendal geboren. Nach der Schule beginnt sie eine Ausbildung beim einzigen Fotografen der Stadt. Ab dieser Zeit möchte sie Margo genannt werden. Während ihrer Ausbildung lernt sie Helene Pinkus kennen, die im Spanischen Bürgerkrieg als Fotografin gearbeitet hat. Beide Frauen verlieben sich in den gleichen Mann. Der zweite Weltkrieg bricht aus. Helene, die jüdische Vorfahren hat kommt in's KZ, das sie nur knapp überlebt. Margo heiratet nach dem Krieg Henri, den Bruder einer Freundin, mit dem sie während des Krieges in Briefkontakt stand. Mit ihm geht sie nach Westdeutschland in die Nähe von Osnabrück. Helene Pinkus bleibt in Ostdeutschland und wird dort Mitarbeiterin der Stasi. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich einige Male. Mehr möchte ich über den Inhalt des Buches nicht schreiben, um nicht zu viel zu verraten. Nur so viel: Insgesamt lässt mich das Buch eher traurig zurück, weil ich den Eindruck habe, dass beide Frauen im Leben nicht wirklich glücklich geworden sind. Margo hat ein lange andauerndes Verhältnis mit ihrem Chef, ihr Mann nimmt das so hin. Die Ehe plätschert eher so dahin. Helene, die nie eine feste Beziehung hatte, muss am Ende erkennen, dass auch sie als Mitarbeiterin der Stasi missbraucht und betrogen wurde.

Das Buch ist gut geschrieben, ich konnte mir die Protagonisten gut vorstellen. Dabei hilft auch das Personenregister am Ende des Buches. Eingeteilt ist das Buch zeitmäßig in drei Abschnitte. Innerhalb dieser stehen immer verschiedene Personen (meistens Margo oder Helene) im Mittelpunkt. Die Kapitel sind mit den Namen überschrieben. In den Abschnitten über Helene geht es teilweise sehr politisch zu und es werden Abkürzungen gebraucht, die mir zum Teil nicht so geläufig sind. Da war konzentriertes Lesen angesagt.
Teilweise sind Auszüge aus Margos Tagebuch eingefügt.

Das Buch geht über einen langen Zeitraum. Es beginnt kurz vor dem zweiten Weltkrieg und endet nach der Wiedervereinigung, wobei die zeitlichen Abstände des Geschriebenen variieren und zum Ende größer werden. Für mich war das Buch zu Beginn auch spannender als am Schluss.

Das Titelbild hat mich jetzt nicht so angesprochen, ich finde es aber auch nicht schlecht.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen.