Margarete = Margo

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spreeperl Avatar

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Im Jahr 1936 ist für Margo die Welt noch voller Verheißung. Endlich macht sie eine Lehre und verdient Geld. Sie ist fleißig und offen für neue Technik. Bei Photo werner lernt sie einige Mädchen kennen, von denen aber keine eine richtige Freundin wird. Erst mit Helene findet sie eine interessante Kollegin. Aber Helene ist sehr vereschlossen, sie hat im spanischen Bürgerkrieg schlimmes erlebt. Margo spart auf ein erstes Auto und wartet auf den Mann ihrer Träume. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges zerschlagen sich die Träume vieler Menschen. Margo kommt mit der Landverschickung nach Schlesien, Helene ins KZ. Beide überleben nur knapp. Nach Ende des Krieges stellt sich die Frage unter welcher Besatzungsmacht man leben möchte. Margo hat in Henri einen guten Mann gefunden und geht mit ihm nach Westdeutschland. Helene ist von der sozialistischen Idee überzeugt und bleibt in der russischen Besatzungszone. Dort arbeitet sie bei der Staatssicherheit. In Schlesien hat Margo eine Tochter geboren und bei einem Überfall verloren. Helene hat im geteilten Deutschland eine Tochter, obwohl sie doch sterilisiert wurde.

Ich bin beeindruckt, wie gut es Cora Stephan geschafft hat, die Geschichte Deutschlands zu erzählen. Anhand von Margo und Helene erfährt der Leser vieles über die Leben der Menschen in unterschiedlichen Gesellschaftsformen. Es gab zu jeder Zeit Vertrauen untereinander und auch Vertrauensbruch. Verleumdung und Verrat gehören dazu, aber auch Menschlichkeit. Einzelne Kapitel handeln von Helene und anderen wichtigen Personen, die meisten aber von Margo. So kann der Leser gut die Schicksale verfolgen. Dazwischen gibt es noch Tagebucheinträge von Margo. Über die 600 Seiten war stets Spannung vorhanden. Ich war neugierig, wie sich die Personen wieder finden, wer die Tochter ist und welcher Verrat begangen wird. Obwohl man nicht in die tiee Gefühlswelt der Figuren taucht, ist man doch nah dran am Geschehen.