Spannende Geschichte zweier starker Frauen zwischen Krieg und Leid

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mschili Avatar

Von

„Ab heute heiße ich Margo“ ist 2016 im Kiwi-Verlag als Hardcover erschienen und von Cora Stephan verfasst.



Stendal in den Dreißigern: Margo, ein junges Mädchen, bricht die Schule ab und beginnt eine Lehre als Buchhalterin bei Foto Werner. Dort lernt sie auch die ältere Helene, die dort als Fotografin arbeitet, kennen. Die beiden verstehen sich gut, bis Alard auftaucht, in den beide verliebt sind. Durch den Krieg werden sie getrennt und jede erlebt das Grauen des Krieges anders. Doch ihre Schicksale sind untrennbar miteinander verbunden und so begegnen sich sie immer wieder.



Ich habe ein Freiexemplar erhalten und war erstmal über die Dicke des Buches erstaunt, aber ich muss allen raten, lasst euch davon nicht abschrecken!

Das Cover ist schön und das rote Auto wirkt wie ein Farbklecks und passt ganz gut zum Buch.

Die Geschichte geht im Jahr 1936 los und beinhaltet dann knapp 70 Jahre. Es ist in drei Teile unterteilt, vor und während des Krieges, dann die Zeit in West- und Ostdeutschland und die Zeit nach dem Mauerfall.

In dem Buch geht es um zwei Frauen, deren Leben und gleichzeitig um den Krieg und die Zeit danach. Eine sehr interessante Thematik, die gut verpackt und nicht zu trocken ist. Der Schreibstil ist zeitweise anspruchsvoll, lässt sich dennoch leicht lesen. Bei mir sind die Seiten nur so vorbeigeflogen.

Zudem wird es nicht nur aus Margos Sicht erzählt, die Autorin wechselt auch in die Erzählperspektive von Helene und ab und an noch mit anderen Charakteren.

Margo, die von ihrem Vater unterdrückt wird, bricht aus dem Käfig aus und diese Art bleibt ihr auch im ganzen Buch erhalten, das hat mir ganz gut gefallen. Man bekommt interessante Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt. Alle Entscheidungen von Margo und Helene konnte ich aber nicht nachvollziehen.

Das Ende war ein wenig schnell und ich hätte mir noch ein wenig mehr Zeit für den Mauerfall und die Zeit gewünscht. Ansonsten bekommt man aber interessante Einblicke wie alles in Ost- und Westdeutschland, in den Lagern usw. gelaufen ist.



Ich muss sagen, die Autorin hat hier einen interessanten Roman geschrieben, der die schwierigen Zeiten zwischen Krieg und Verfolgung spannend und informativ an den Leser heranträgt.