Ueberraschend gut

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harakiri Avatar

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Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Margo, die in kleinsten Verhältnissen aufwächst und durch eine Ausbildung die Flucht heraus sucht und Helene, die Fotografin, die Rebellin, die im Spanischen Bürgerkrieg in Gefangenschaft geriet.

Die Lebenswege der beiden Frauen kreuzen sich vielfach aber nicht immer geradlinig. Und nicht immer im besten Einvernehmen. Der Krieg hinterlässt seine Spuren bei beiden und meint es nicht immer gut mit ihnen.

Cora Stephan entwickelt ein fiktives Szenario, aber jeder Leser merkt, dass die Geschichte genau so hätte geschehen sein können. Die Charaktere leben durch die Beschreibungen, jede handelt nach bestem Ermessen und gestaltet so ein Stückweit ihr Leben selbst. Dieses aufzufangen ist der Autorin in meinen Augen sehr gut gelungen. Ein wenig viel Zufall spielte mir im Fall von Clara und Jana ins Spiel, aber besteht das Leben nicht aus Zufällen?

Das Buch umfasst ein ganzes Menschenleben, erzählt abwechselnd von Margo und Helene. Von ihren unbeschwerten Jugendjahren bis ins hohe Alter umspannt es alle Höhen und Tiefen, die man sich vorstellen kann und die das Buch recht authentisch machen. Das Buch hat über 600 Seiten, die sich aber schnell und fast wie von selbst lesen.

Fazit: nicht von der Dicke des Buches abschrecken lassen, man merkt kaum, wie die Zeit vergeht – nur daran, dass die Protagonisten altern.