Zwei Frauen, zwei Töchter, zwei Kriege - und ein gemeinsames Schicksal

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steffika Avatar

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Inhalt (übernommen):

Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Als sie Helene bei Photo-Werner trifft, hat diese schon viel riskiert. Sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Mit ihr taucht Alard von Sedlitz in Stendal auf, ein charismatischer junger Schlesier, in den sich beide verlieben. Sie werden durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur "Kundschafterin des Friedens" ausgebildet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch eine Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.

Charaktere

Die Geschichte der beiden Frauen wird abwechselnd aus ihrer Sicht erzählt, wobei die gleiche Geschichte nicht aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, sondern sich chronologisch ergänzen. Allerdings ist Margo für mich die heimliche Hauptprotagonistin. Sie nimmt die meisten Seiten im Buch ein und überzeugte durch menschliche Charakterzüge: Eine toughe Frau für die damalige Zeit, das sich bis ins Heute gezogen hat, wobei sie manchesmal zu naiv oder zu bequem war. Und für mich war sie zu emotionslos.
Helene, eine ebenfalls toughe Frau, in frühester Jugend schon von Gewalt und Krieg geprägt, lernt auch im späteren Leben nichts anderes als Gewalt, Hunger und Verrat kennen. Sie verlässt sich nur auf sich und lebt ein einsames Leben.
Henri - Margos Ehemann - überlebt zwar den Krieg, hinterlässt aber seine Spuren: Er vergöttert Margo, aber kann nicht aus seiner Haut.

Schreibstil

Cora Stephan hat einen fesselnden Schreibstil und die Gabe, nach den Kapiteln mit Cliffhängern aufzuhören - dann die andere "erzählen zu lassen" , sodass man das Buch fast nicht zur Seite legen konnte. Eine klare, manchmal anspruchsvolle Sprache, haben das Buch gut abgerundet.
Leider muss ich auch sagen, dass mir manche Stellen zu lange waren und es mir bei anderen zu schnell ging. Außerdem hatte ich mit den vielen speziellen Abkürzungen zu kämpfen, die in der DDR- und Stasi-Zeit im Buch vorkamen. Das hat leider meinen Lesefluss gehemmt.

Fazit

Ein toller Roman über die deutsche Geschichte und über zwei außergewöhnliche Frauen, in dem - für mich - die Liebesgeschichte ein klein wenig zu kurz und der Schluss zu schnell kam.