Zwei Frauenschicksale vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte

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Inhalt:

1936: Margarete Hegewald wächst in Stendal auf. Als Zeichen ihres Erwachsenwerdens, beschließt sie, die Schule zu beenden und eine Lehre bei Foto Werner zu beginne, ihre Zöpfe abzuschneiden und sich ab sofort Margo zu nennen. Bei Foto Werner trifft sie auf Helene, eine junge Fotografin, die schon den spanischen Bürgerkrieg erlebt hat. Zwischen den Frauen entwickelt sich anfangs eine Freundschaft, jedoch ändert sich das, als Helene aufgrund einer Aussage Margos verhaftet wird und die die Zeit bis Kriegsende in verschiedenen Konzentrationslagern verbringen muß.
Margo flieht bei Kriegsende in den Westen, verliert auf der Flucht ihre kleine Tochter. Helene erlebt den Aufbau nach dem Krieg in der DDR. Helene lässt sich zur Kundschafterin des Friedens ausbilden, Margo wird eine erfolgreiche Unternehmerin. Trotz der deutschen Teilung treffen die Schicksale der beiden Frauen immer wieder aufeinander.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um die Geschichte zweier Frauen, vor dem Hintergrund der dramatischen deutschen Geschichte. Von der Naziherrschaft in den 30er Jahren, über das Kriegsende und das geteilte Deutschland spannt sich ein weiter Bogen mit vielen dramatischen Ereignissen. Die persönlichen Schicksale Margos und Helenes verknüpfen sich zu einem bunten Portait der deutschen Geschichte: Margos Trennung von ihrem ersten Kind auf der Flucht, die Liebe zu ihrem Mann nach 10 Jahren Trennung durch den Krieg, ihr beruflicher Erfolg. Auf der anderen Seite Helene, die sich für den Auslandsgeheimdienst der DDR ausbilden lässt. Sehr gut hat mir hier die Verknüpfung der Leben der beiden Frauen über die Teilung hinweg gefallen.

Sehr gut hat mir dabei die Beschreibung des Lebens der beiden Frauen in den jeweiligen Teilen Deutschlands gefallen. Sehr schön kann man hierbei die Entwicklung in der Bundesrepublik und der DDR verfolgen und auch nachvollziehen, wie Menschen in die Fänge von Geheimdiensten und Spionage geraten können. Auch das Schicksal von Emmas ersten Tochter zieht sich durch die Jahre und wird ein verbindendes Element zwischen Margo und Helene.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und das Buch hat von der ersten bis zur letzten Seiten kaum Längen und es bietet eine interessante Reise durch die jüngere deutsche Geschichte. Absolut lesenswert für Leser die sich für die deutsche Teilung interessieren und gerne eine gut erzählte Geschichte über zwei Frauen im Trubel der Geschichte lesen.