Abbey Road Murder Song

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
yaya Avatar

Von

Eine Nanny, die sich mit einem verzogenen Jungen herumplagen muss und ein Polizist, der seinen Kollegen im Stich gelassen hat und davon gelaufen ist. Und eine Frauenleiche.

Diese Geschichte beginnt mit einer Frau, die nicht wirklich eine Nanny sein will und den beiden Kindern, die sie betrauen muss. Der Junge weigert sich, auf sie zu hören und es kommt fast zu einem Unfall. Doch als beide eine Leiche finden, ist dieser Schreck wohl vergessen. Dieser Teil wird so beschrieben, dass es nicht schwer fällt, sich vorzustellen wie herablassend sowohl der Junge als auch seine Mutter mit dem Mädchen umgehen und gleichwohl wie erniedrigend der Vater sich verhält. Die Atmosphäre ist anziehend und abschreckend zugleich. - Ein Polizist hat einen Fehler gemacht und ist geflüchtet, anstatt seinem Kollegen zu helfen. Seine übrigen Kollegen sind davon nur mäßig begeistert und lassen ihn das spüren. Sein Chef betraut ihn allerdings mit dem Fall der Frauenleiche und so scheinen zwei Welten auf einander zu prallen. - Auch in diesem Teil ist alles eher nüchtern beschrieben, aber die Einsamkeit des Polizisten ist wahrhaftig zu spüren und erschreckend. Obwohl er die Missbilligung seiner Kollegen nicht an sich heranlässt, bleibt es dem Leser verborgen, wie gefühlvoll dieser Polizist sein kann. Die Andeutungen, die gemacht werden, versprechen ein spannendes Buch und lassen einigen Spielraum für Konflikte und Annäherungen, die sich womöglich entwickeln werden.
Der Schreibstil lässt gekonnt Bilder entstehen, bedarf dazu aber nicht vieler Worte. Trocken und empfindsam. Aber schön.

Die Geschichte hat Potenzial und hinterlässt schon nach den ersten Seiten einen sehr angenehmen Eindruck.