60er Jahre Krimi

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tkmla Avatar

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Es ist 1968 und wir sind in London. Die junge und wilde Flower-Power-Kultur trifft auf das gesetzte und konservative Spießbürgertum.
Detective Cathal Breen gehört eigentlich eher zur konservativen Seite. Obwohl er als Ire in Großbritannien eigentlich nirgendwo dazu gehört. Er hat gerade seinen Vater verloren, um den er sich seit Jahren gekümmert hatte. In seinem Job läuft es auch alles andere als gut. Er hatte bei einem Einsatz seinen Kollegen im Stich gelassen, der dadurch verletzt wurde. Nur wenige seiner Kollegen stehen noch zu ihm, aber auch denen macht er es durch sein überkorrektes und abweisendes Verhalten sehr schwer.
Von seinem Chef bekommt er einen neuen Fall zugeteilt. Nahe der Abbey Road Studios wurde die nackte Leiche einer jungen Frau gefunden. Zur Unterstützung bekommt er Helen Tozer zugewiesen, die eine der ersten Frauen ist, die beim CID arbeiten dürfen. Anfangs ist er darüber recht wenig begeistert, aber bald lernt er die Zusammenarbeit mit ihr sehr zu schätzen.
Beide ermitteln in der Nachbarschaft, im Umfeld der Beatles-Fans und bei einer afrikanischen Aktivistengruppe. Sie geraten bei ihren Ermittlungen nicht nur einmal in eine Sackgasse und scheinen manchmal so ziemlich alles falsch zu machen. Doch mit Beharrlichkeit und hohem persönlichen Einsatz können sie den Fall schließlich aufklären.
Der sperrige Detective Breen ist nicht auf den ersten Blick ein Sympathieträger, aber im Laufe des Buches mag man ihn immer mehr. Der Kontrast zur quirligen und vorlauten Helen Tozer ist am Anfang noch sehr groß, doch beide ergänzen sich hervorragend und geben ein tolles Ermittlerteam ab.
Die 60er Jahre sind wirklich großartig wiedergegeben. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass z.B. Frauen nicht in allen Berufen arbeiten durften. Man taucht in das Zeitgefühl von damals ein und hofft auf baldige Fortsetzungen des Ermittlerduos Breen und Tozer.