Don't let it be

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milena Avatar

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Der Kriminalroman Abbey Road Murder Song von William Shaw ist ein kleines Meisterstück. Es gelingt dem Autor vortrefflich, mehrere Erzählebenen geschickt miteinander zu verweben. Detective Cathal Breen, ein spröder Einzelgänger mit irischen Wurzeln, befindet sich noch in der Trauer um seinen erst vor kurzem verstorbenen Vater und hat keinen leichten Stand in seinem Kollegenkreis. Ihm ist der robuste Umgang, das eigenmächtige Vorgehen, das Ignorieren von Dienstvorschriften und die permanent latente Gewaltbereitschaft der Kollegen fremd. Zudem gilt er bei den Kollegen als nicht verlässlich, weil er die Flucht ergriff, als ein Kollege beim Stellen eines Einbrechers mit dem Messer bedroht wurde. Der Fund der Leiche einer jungen Frau, deren Identität zunächst ungeklärt ist, bringt ihn mit der Kollegin Helen Tozer in Kontakt, zu der er zunehmend mehr Sympathie aufbaut und mit der er gemeinsam als Team schlussendlich den Fall auch löst. Der Plot der Kriminalgeschichte spielt im Dunstkreis des legendären Abbey-Road-Studios und dem 1968 herrschenden Hype um die Beatles und die Begeisterung ihrer Fans. Die Aufbruchsstimmung der Jahre wird sehr greifbar, die Rebellion der jungen Generation spürbar. Die afrikanische Gemeinschaft, die Spenden für Biafra sammelt, gerät ebenfalls in den Fokus der Ermittler und bereichert den Roman mit einer weiteren Nuance von Lokal- und Zeitkolorit. Dass aus diesen Reihen der Mörder der jungen Frau stammt, wird in einem fulminanten Romanende aufgedeckt.
Ein Happy-End wird es zwischen den beiden Ermittlern aber nicht geben, obwohl sie sich sehr, sehr nahe kommen.