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Katrin Schön legt mit dem Roman "Abgeschlagen. Ein neuer Fall für Lissie Sommer" bereits ihren dritten Krimi um die Hobby-Detektivin Lissie Sommer vor.

Sie genießt ihre Freundschaft mit dem Kriminalkommissar Sebastian Loch, der sich ein Herz gefasst hat und sie zum Essen ausführt. Gerade sitzen die beiden so richtig romantisch auf der Terrasse des Edelrestaurants des lokalen Golfclubs, da werden sie Zeugen einer heftigen Auseinandersetzung zwischen zwei Golfern. Und kurz darauf findet Lissie sich nicht in enger Umarmung, sondern an einem Tatort wieder. Eines der Clubmitglieder wurde ermordet. Niedergeschlagen mit dem 7er Eisen, um genau zu sein. Klar, dass Lissie sich da nicht raushalten kann, sie ist ja quasi persönlich betroffen. Gemeinsam mit Sebastian nimmt sie die Ermittlungen auf…

Das Cover ist hübsch. Der Betrachter sieht einen Golfer vor einer hügeligen Landschaft, der bereits ein Eisen in seinen Händen hält und sich auf seinen wichtigen Schlag vorbereitet. Sein Bag ist umgefallen, und die Golfbälle kullern direkt vor die Räder des Golfwagens, mit dem der Spieler auf dem Platz unterwegs ist. Im Hintergrund kann man die Fahne im Wind wehen sehen. Satte Farben dominieren; man hat den Eindruck einer ländlichen Idylle.

Der Titel ist kurz und prägnant; er spielt gezielt auf die Thematik an und passt perfekt zu diesem Regio-Krimi aus Hessen.

Katrin Schön ist es gelungen, ihre Protagonisten zum Leben zu erwecken. Sie wirken authentisch, und man nimmt ihnen ihre Handlungsweisen ab. Das Geschehen wird ausnahmslos aus der Sicht von Lissie Sommer erzählt, die ihrem Freund, dem korrekten Kommissar Sebastian Loch , immer einen Schritt voraus ist und die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Allerdings sind manche Charaktere überzeichnet; dies gilt vor allem für den haarsträubenden schusseligen Detektiv, der überhaupt nichts zur Lösung des Falles beitragen kann und seinen Beruf anscheinend völlig verfehlt hat.

Die Autorin schreibt in einem interessanten Stil. Ihre Protagonisten sprechen sowohl Hochdeutsch als auch Dialekt. Die hessische Mundart ist nicht jedermann geläufig, aber sie rundet diesen Regio-Krimi gut ab. Die Dialoge sind locker und witzig geschrieben, und man muss trotz des blutigen Geschehens immer wieder lachen. Alles in allem bietet dieses Buch gute Unterhaltung.