Aufs Land in die Vergangenheit

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heike lohr Avatar

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Ein italienischer Krimi aus Ligurien erweckt natürliche Erwartungen seit Donna Leons Brunnetti und Camillerieris Montalbano. Dabei geht es um typische italienische Individualisten, die zwischen ihrer einzigartigen und skurrilen Ader hin und her schwanken.
Andrea Bonettis Krimi "Abschied auf italienisch" zeigt an, dass es um einen Abschied geht, bald wird klar, dass es um den Abschied vom Vater geht. Der Comissario, den sein linker Vater Toni gegenüber einen guten Polizisten nannte, ein Kompliment mit dem der Commisario nicht so viel anfangen kann, macht das herzliche, doch sehr distanzierte Verhältnis von Vater und Sohn deutlich.Ein sehr biographischer Einstieg aus Sicht des Protagonisten, obwohl ich sehr wohl auch die Hand eines auktorialen Erzähler spüre.
Vito Grassi wird als Mensch bestens skizziert, seine Lebensituation und sein initialer Wendepunkt überzeugen ich von dieser Kriminalgeschichte.
Dabei geht es erst einmal um die Umsiedelung des Sohnes in das vom Vater gebaute Haus. Daraus ergibt sich, Spannung und Ausblick auf eine Zukunft.
Toni erweist sich als Frau, die das Gut und das Haus des Vaters geführt hat. Ihre Rolle ist nicht ganz klar, sie weiß mehr übter Vito und seinen Vater als Vito selbst. Das gibt dem Ganzen ein klares Gefälle. Auch der unheimliche Mann mit dem Geweht erweckt Spannung.
Ich bin bereit mich in die leichter Unterhaltungsliteratur hineinzuwerfen und zu schwimmen von einem Kapitel zum nächsten, von Vergangenheit zu Zukunft.
MIr gefällt die beschriebene Szenerie, mir gefallen die Personen und die Geschichte. Das Framing ist sehr lebensnah und deswegen überzeugend. Ich erwarte mir gute und leichte Unterhaltungskost im Genre Kriminalgeschichte. mit italienischem Flair, das ich sehr liebe.