Malerische Panoramen, private Dramen und ein interessanter Fall

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alekto Avatar

Von

Das Buchcover zeigt in den Hang gebaute bunte Häuser, die mich an abstrakte Vogelnester erinnern und sich an die Felsen anschmiegen, die unmittelbar ins Meer übergehen. Damit entführt das Cover mich gleich ins idyllische Ligurien, das mich im Urlaub mit seiner schroffen Schönheit betört hat.
Auch auf den ersten Seiten von "Abschied auf Italienisch" lässt Andrea Bonetto die malerische Schönheit Liguriens lebendig werden, wenn Protagonist und Commissario Vito Grassi aus seinem Roadster steigt und die Aussicht auf die Küstenlinie bewundert, an der sich das bewaldete Land zerklüftet ins Meer stürzt. An Vito, der eigentlich Polizist in Rom ist, gefällt mir, dass ihn schon sein Alter von Ermittlerin in den meisten anderen Kriminalromanen unterscheidet. Immerhin ist er schon 57 Jahre alt und das graue Haar fällt ihm in lockeren Wellen ins Gesicht. Hinzu kommen die privaten Dramen, die ihn belasten. Vor fünf Jahren hat er seine Mutter verloren, als diese den Kampf gegen den Krebs verloren hat, und nun ist auch noch sein Vater gestorben, der erst 72 gewesen ist. Schon der Verlust seiner Mutter hat ihn - so wie auch seinen Vater - sehr belastet. Sein Vater hat ihn verarbeitet, indem er in Ligurien ein Projekt begonnen hat, als er sich entschieden hat, dort ein Haus zu bauen, das Vito nun geerbt hat. Die impulsive Entscheidung, die Vito nun nach dem Tod seines Vaters von Rom nach Ligurien umsiedeln lässt, um dort sein Erbe anzutreten, kann ich zwar nachvollziehen. Diese verspricht aber auch ein hohes Konfliktpotenzial, da er seine Familie darin nicht eingebunden hat. Weitere interessante Zutaten für diesen Krimi sind die Beziehungen zu Toni, der Mitbewohnerin seines Vaters, sowie zu seiner neuen Kollegin in Ligurien, mit der er sich erst zusammenraufen muss, um in ihrem ersten spannenden Fall in Ligurien dann gemeinsam zu ermitteln.