Hart und roh
Das Buch startet stark – die Krankheit der kleinen Karlie zieht einen sofort emotional hinein. Man fühlt mit, ist betroffen und hofft mit den Figuren. Doch was danach folgt, lässt leider viel Potenzial ungenutzt.
Wanda, die zentrale Figur, bleibt über weite Strecken seltsam ungreifbar. Zwischen ihrer Schauspielerei, dem Versuch auszubrechen, dem Aufgeben und ihrer späteren Rückkehr wirkt sie schwammig und kaum bedürfnisorientiert – vor allem gegenüber ihrer Tochter. Ihre Entscheidungen erscheinen egozentrisch und oft beliebig.
Was besonders enttäuscht, ist der mangelnde Zusammenhalt in der Siedlung: Freundschaften zerbrechen bei kleinsten Konflikten, Solidarität unter Frauen scheint kaum existent. Stattdessen stolpert man durch eine Geschichte voller Klischees und Oberflächlichkeiten.
Richtig ärgerlich ist die dauernde Bezeichnung einer Figur als „Aylins Mama“ – diese Frau bekommt im ganzen Buch keinen eigenen Namen. Das ist nicht nur sprachlich monoton, sondern auch sinnbildlich für die fehlende Tiefe in der Figurenzeichnung.
Achtung Spoiler:
Am Ende verwandelt Wanda ihr Leben plötzlich in einen schicken Loft-Traum im Hochhaus, und alle feiern sie plötzlich dafür, dass sie „reich“ ist und zurückkommt? Davor wurde sie noch verurteilt, weil sie einen prominenten Schauspieler gedatet hat. Diese moralische Kehrtwende wirkt absurd und unglaubwürdig.
Bestes Zitat:
„Aylins rosarotes Kinderzimmer ist bis unter die Decke mit Plastikschrott aus China vollgestopft. Sie kriegt von ihrer Mama alles, was sie will, damit nicht auffällt, dass sie nichts haben.“
Ein Buch, das gut beginnt, aber zunehmend an Tiefe und Glaubwürdigkeit verliert. Schade um den starken Anfang.
Wanda, die zentrale Figur, bleibt über weite Strecken seltsam ungreifbar. Zwischen ihrer Schauspielerei, dem Versuch auszubrechen, dem Aufgeben und ihrer späteren Rückkehr wirkt sie schwammig und kaum bedürfnisorientiert – vor allem gegenüber ihrer Tochter. Ihre Entscheidungen erscheinen egozentrisch und oft beliebig.
Was besonders enttäuscht, ist der mangelnde Zusammenhalt in der Siedlung: Freundschaften zerbrechen bei kleinsten Konflikten, Solidarität unter Frauen scheint kaum existent. Stattdessen stolpert man durch eine Geschichte voller Klischees und Oberflächlichkeiten.
Richtig ärgerlich ist die dauernde Bezeichnung einer Figur als „Aylins Mama“ – diese Frau bekommt im ganzen Buch keinen eigenen Namen. Das ist nicht nur sprachlich monoton, sondern auch sinnbildlich für die fehlende Tiefe in der Figurenzeichnung.
Achtung Spoiler:
Am Ende verwandelt Wanda ihr Leben plötzlich in einen schicken Loft-Traum im Hochhaus, und alle feiern sie plötzlich dafür, dass sie „reich“ ist und zurückkommt? Davor wurde sie noch verurteilt, weil sie einen prominenten Schauspieler gedatet hat. Diese moralische Kehrtwende wirkt absurd und unglaubwürdig.
Bestes Zitat:
„Aylins rosarotes Kinderzimmer ist bis unter die Decke mit Plastikschrott aus China vollgestopft. Sie kriegt von ihrer Mama alles, was sie will, damit nicht auffällt, dass sie nichts haben.“
Ein Buch, das gut beginnt, aber zunehmend an Tiefe und Glaubwürdigkeit verliert. Schade um den starken Anfang.