Potential begraben unter Klischees
„Achtzehnter Stock“ war schon vor der Veröffentlichung omnipräsent, meine Erwartungen hoch. Leider konnte der Roman mich nicht überzeugen, trotz eines vielversprechenden Starts. Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie in einem heruntergekommenen Berliner Plattenbau. Sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin, will der tristen Realität entfliehen. Das Potential war da: der Roman hätte eine tiefgründige Milieustudie sein können, doch verliert sich in Klischees, die die Authentizität stark beeinträchtigen.
Wanda selbst ist leider keine Sympathieträgerin. Es wirkt meist so, als halte sie sich für etwas Besseres; sie betrachtet die anderen Frauen in ihrem Umfeld herablassend – dabei sind sie ihre einzige Unterstützung, besonders in Bezug auf die kleine Karlie. Wandas Charakterentwicklung hinterlässt mehr Fragen als Antworten: Als Karlie schwer erkrankt, wird Wanda zur Übermutter, ist Tag und Nacht im Krankenhaus. Doch dann lässt sie die Fünfjährige nachts allein zuhause, um mit einem Filmstar eine Affäre zu beginnen. Was will der Roman uns damit sagen? Irgendwie fehlt mir die Einordnung, v.a., nachdem die Figuren anfangs tiefgründiger wirkten. Da ist der Wunsch nach einem besseren Leben, die Enttäuschungen, strukturelle Probleme, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr Raum nehmen die Klischees ein.
Besonders gehäuft sind die Klischees bei der Darstellung der Filmwelt: Wanda hat nur Castings für Hauptrollen (Komparsen, Werbung, kleine Episodenrollen – alles, was Geld bringt und realistisch ist, findet nicht statt). Vertragsverhandlungen? Vorbereitung? Alles, was in der Realität, Monate dauert, passiert innerhalb kürzester Zeit. Der Produzent wirft mit Geld um sich; mit dem männlichen Costar beginnt Wanda sofort eine Affäre.
Als privilegierte Person, die nur schwer nachvollziehen kann, wie es ist, in den prekären Verhältnissen zu leben, die der Roman darstellen will, frage ich mich daher wie realistisch diese Darstellung ist, wenn sonst die Klischees und Stereotypen überwiegen? Das, aber auch die unausgereifte Protagonistin blenden die gesellschaftlichen Strukturen, die dem Ganzen zugrunde liegen, aus. Insgesamt bleibt „Achtzehnter Stock“ hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Wanda selbst ist leider keine Sympathieträgerin. Es wirkt meist so, als halte sie sich für etwas Besseres; sie betrachtet die anderen Frauen in ihrem Umfeld herablassend – dabei sind sie ihre einzige Unterstützung, besonders in Bezug auf die kleine Karlie. Wandas Charakterentwicklung hinterlässt mehr Fragen als Antworten: Als Karlie schwer erkrankt, wird Wanda zur Übermutter, ist Tag und Nacht im Krankenhaus. Doch dann lässt sie die Fünfjährige nachts allein zuhause, um mit einem Filmstar eine Affäre zu beginnen. Was will der Roman uns damit sagen? Irgendwie fehlt mir die Einordnung, v.a., nachdem die Figuren anfangs tiefgründiger wirkten. Da ist der Wunsch nach einem besseren Leben, die Enttäuschungen, strukturelle Probleme, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr Raum nehmen die Klischees ein.
Besonders gehäuft sind die Klischees bei der Darstellung der Filmwelt: Wanda hat nur Castings für Hauptrollen (Komparsen, Werbung, kleine Episodenrollen – alles, was Geld bringt und realistisch ist, findet nicht statt). Vertragsverhandlungen? Vorbereitung? Alles, was in der Realität, Monate dauert, passiert innerhalb kürzester Zeit. Der Produzent wirft mit Geld um sich; mit dem männlichen Costar beginnt Wanda sofort eine Affäre.
Als privilegierte Person, die nur schwer nachvollziehen kann, wie es ist, in den prekären Verhältnissen zu leben, die der Roman darstellen will, frage ich mich daher wie realistisch diese Darstellung ist, wenn sonst die Klischees und Stereotypen überwiegen? Das, aber auch die unausgereifte Protagonistin blenden die gesellschaftlichen Strukturen, die dem Ganzen zugrunde liegen, aus. Insgesamt bleibt „Achtzehnter Stock“ hinter seinen Möglichkeiten zurück.