Sprachlich sehr rauh und direkt
Das Buchcover mit dem Plattenbau vor blauem Himmel mit hellen Wölkchen wirkt fast heiter und harmlos, nahezu wie eine Theaterkulisse. Dabei geht es bereits auf den ersten Seiten für Wanda, die im achtzehnten Stockwerk eines Berliner Plattenbaus gemeinsam mit ihrer Tochter lebt, um vieles. Einerseits bahnt sich für die erfolglose und alleinerziehende Schauspielerin endlich ein dringend notwendiges Casting an, die finanzielle Situation ist mehr als angespannt. Gleichzeitig ist ihre kleine Tochter Karlie krank. Man spürt von Anfang an den Druck und das Tempo beim Lesen. Die Sprache ist rauh und direkt. Großartig beschreibt Sara Gmuer das Leben mit ihrer Tochter in der Platte, das Eintauchen in die Filmwelt, den Spagat zwischen beiden Welten. Jedem sich am Horizont ankündigenden Stereotyp (Schauspielkollege als Retter und Helfer, Sisterhood unter den in der Platte lebenden Frauen) wird ein Strich durch die Rechnung gemacht. Sara Gmuer zeigt fein beobachtet Figuren mit all ihren Ambivalenzen, mit Ecken und Kanten, die man lieben und an denen man sich als Leser stoßen kann. Es geht um das Träumen vom kleinen und großen Glück, das Dranbleiben, Hoffen und Durchbeißen. Innerhalb von 2 Tagen habe ich die 222 Seiten gelesen und das Buch etwas atemlos beendet. Ein Roman mit einem ganz eigenen Klang, der nachhallt.
„Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher. Man verbittert, man wird so, wie man niemals sein wollte, man wird wie all die anderen Versager, Verstörten und Vergessenen, man lässt sich gehen und gewöhnt sich an die flirrenden Abgase, die Absagen, den Lärm.“
"Eigentlich ist es ganz einfach, man muss das Schicksal nur lange genug nerven, irgendwann gibt es nach und schmeißt einem das Glück vor die Füße, damit man endlich Ruhe gibt.“
„Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher. Man verbittert, man wird so, wie man niemals sein wollte, man wird wie all die anderen Versager, Verstörten und Vergessenen, man lässt sich gehen und gewöhnt sich an die flirrenden Abgase, die Absagen, den Lärm.“
"Eigentlich ist es ganz einfach, man muss das Schicksal nur lange genug nerven, irgendwann gibt es nach und schmeißt einem das Glück vor die Füße, damit man endlich Ruhe gibt.“