Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln, aber das Schicksal lenken
Die Platte – trist, grau, anonym. So stellt man sie sich vor. Doch hinter jeder Tür verbirgt sich eine eigene Geschichte, ein eigenes Schicksal. Der Blick hinter diese Fassaden ist zugleich faszinierend und erschreckend. Wanda, alleinerziehende Mutter und Schauspielerin, will raus. Raus aus dem Trott, raus aus dem Hamsterrad, das ihr scheinbar vorgezeichnet ist. Sie weiß, dass sich etwas ändern muss:
„Ich wollte nie so werden, wie die anderen hier. Ich wollte nie eine von ihnen sein, mit platt gedrückten Haaren vom vielen Fernsehen.“ (Zitat Seite 9)
Und tatsächlich gelingt ihr der große Wurf. Doch die Vergangenheit lässt einen nie wirklich los – egal, wie sehr man es sich wünscht.
Schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr mit seinen Zitaten gefesselt – mein Exemplar klebt vor lauter Markierungen. Hier ein kleiner Auszug:
„Glück lässt sich von Pisse im Treppenhaus nicht abschrecken, Glück findet von Zeit zu Zeit sogar in den achtzehnten Stock.“ (Zitat Seite 18)
„Wenn man Angst hat, etwas zu verlieren, darf man sich nicht daran klammern, auch wenn alles danach schreit.“ (Zitat Seite 40)
„Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher. Man verbittert, man wird so, wie man niemals sein wollte, man wird wie all die anderen Versager, Verstörten und Vergessenen, man lässt sich gehen und gewöhnt sich an die flirrenden Abgase, die Absagen, den Lärm.“ (Zitat Seite 61)
„Das ist meine Chance, und ich fresse das Glück in mich rein, bevor es mir irgendjemand wieder nehmen kann.“ ( Zitat Seite 130)
„Man vererbt nicht nur Geld, man vererbt auch Armut. So oder so, es bleibt in der Familie.“ (Zitat Seite 168)
„Niemand wird uns je wieder vergessen. Das Haus ist ein Mahnmal, ein Mittelfinger, der in den Himmel ragt und unübersehbar an uns erinnert, an uns und all die anderen, die keiner sehen wollte.“ (Zitat Seite 220)
Die Tristesse der Platte, das Gefühl des Eingesperrtseins, die Hoffnungslosigkeit, die sich in den Wänden spiegelt – und mittendrin ein unbändiger Wille, der gegen all das aufbegehrt. Sara Gmuer fängt diese Gegensätze mit einem Schreibstil ein, der einen wahnsinnigen Sog entfaltet: bildhaft, intensiv und gleichzeitig nüchtern. Genau diese Mischung macht die Atmosphäre so eindringlich, so greifbar – und sorgt dafür, dass dieses Buch einen nicht mehr loslässt.
Was für ein starkes Debüt. Ich liebe es! 🫶
Dieses Buch ist für mich ein Juwel. Man kann sich dem Schicksal entgegenstemmen, aber irgendwann holt die Vergangenheit einen ein – immer.
„Ich wollte nie so werden, wie die anderen hier. Ich wollte nie eine von ihnen sein, mit platt gedrückten Haaren vom vielen Fernsehen.“ (Zitat Seite 9)
Und tatsächlich gelingt ihr der große Wurf. Doch die Vergangenheit lässt einen nie wirklich los – egal, wie sehr man es sich wünscht.
Schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr mit seinen Zitaten gefesselt – mein Exemplar klebt vor lauter Markierungen. Hier ein kleiner Auszug:
„Glück lässt sich von Pisse im Treppenhaus nicht abschrecken, Glück findet von Zeit zu Zeit sogar in den achtzehnten Stock.“ (Zitat Seite 18)
„Wenn man Angst hat, etwas zu verlieren, darf man sich nicht daran klammern, auch wenn alles danach schreit.“ (Zitat Seite 40)
„Unerfüllte Träume sind auch Träume. Sie sind bloß viel gefährlicher. Man verbittert, man wird so, wie man niemals sein wollte, man wird wie all die anderen Versager, Verstörten und Vergessenen, man lässt sich gehen und gewöhnt sich an die flirrenden Abgase, die Absagen, den Lärm.“ (Zitat Seite 61)
„Das ist meine Chance, und ich fresse das Glück in mich rein, bevor es mir irgendjemand wieder nehmen kann.“ ( Zitat Seite 130)
„Man vererbt nicht nur Geld, man vererbt auch Armut. So oder so, es bleibt in der Familie.“ (Zitat Seite 168)
„Niemand wird uns je wieder vergessen. Das Haus ist ein Mahnmal, ein Mittelfinger, der in den Himmel ragt und unübersehbar an uns erinnert, an uns und all die anderen, die keiner sehen wollte.“ (Zitat Seite 220)
Die Tristesse der Platte, das Gefühl des Eingesperrtseins, die Hoffnungslosigkeit, die sich in den Wänden spiegelt – und mittendrin ein unbändiger Wille, der gegen all das aufbegehrt. Sara Gmuer fängt diese Gegensätze mit einem Schreibstil ein, der einen wahnsinnigen Sog entfaltet: bildhaft, intensiv und gleichzeitig nüchtern. Genau diese Mischung macht die Atmosphäre so eindringlich, so greifbar – und sorgt dafür, dass dieses Buch einen nicht mehr loslässt.
Was für ein starkes Debüt. Ich liebe es! 🫶
Dieses Buch ist für mich ein Juwel. Man kann sich dem Schicksal entgegenstemmen, aber irgendwann holt die Vergangenheit einen ein – immer.