Wenn die Kinder flügge werden, müssen die Eltern sich eine Beschäftigung suchen

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suse9 Avatar

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Ich freue mich darüber, dass mal wieder ein historischer Roman vorgestellt wird und auch darüber, dass nicht eine weibliche Heldin im Mittelpunkt der Handlung steht. Allerdings brauchte ich ein paar Seiten um mich einzulesen. Die Autorin wählt einen Schreibstil, der wahrscheinlich der Redensart der damaligen Zeit angepasst sein soll. Das ist es auch nicht, was mich stört. Damit komme ich gut zurecht. Aber die Handlung ist anfangs sprunghaft und einen sogenannten roten Faden vermisse ich bislang noch. Es wird zwischen den Zeilen deutlich, dass Sir Merivel alles andere als ein gradliniger Mensch ist. Zwar wirkt er auf mich sympathisch, scheint aber in seiner Vergangenheit so manche Entscheidungen getroffen zu haben, die nicht für ihn sprechen. Ich hoffe, dass die Autorin darauf noch mehr eingehen wird. Zu viel kann man ja von den ersten Seiten der Leseprobe sowieso nicht erwarten. Rose Tremain versteht es auf jeden Fall, mich neugierig zu machen. Da ich aber von der Autorin noch nichts gelesen habe, kann ich auch nicht einschätzen, ob sie wirklich eine spannende und interessante Handlung aus dem Hut gezaubert hat. Der Roman könnte sich auch als ziemlich trivial herausstellen, denn ansatzweise sind die Weichen für eine vorhersehbare Story gestellt. Interessant wäre es schon zu erfahren, was mit Margarets Mutter geschehen ist oder welchen Einfluss John Pearce auf Merivels Charakter hatte. Die Frage ist nur, ob es die Autorin versteht, diese Dinge in Worte zu packen, die mich begeistern. Kann sie Spannung aufbauen und mit überraschenden Wendungen überzeugen? Erst am Ende des Buches werde ich es wissen und bis dahin bleibt mir nur 3 vorsichtig optimistische Sterne zu vergeben.