Kindheit im Schatten der Wende.

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fönbo Avatar

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Die Figuren sind einfühlsam und lebendig gezeichnet, besonders die Ich-Erzählerin, Lenka und Chaline entfalten vielschichtige Charaktere zwischen kindlicher Beobachtung und unterschwelliger Bedrohung.

Der Aufbau wirkt episodisch und gleichzeitig kunstvoll verflochten. Erinnerungsfetzen und Alltagsszenen verweben sich zu einem dichten Bild jener Umbruchzeit.

Inhaltlich entfaltet der Text eindrucksvoll die Atmosphäre der frühen 1990er in Ostdeutschland, zwischen Schulbeginn, Umbrüchen und kindlicher Orientierungslosigkeit.

Die Handlung entwickelt sich leise und doch spannungsgeladen, mit einem ständigen Gefühl latenter Unsicherheit und verlorener Geborgenheit.

Die Sprache ist präzise, poetisch und gleichzeitig lakonisch, oft mit melancholischem Humor durchzogen.

Besonders eindrucksvoll ist, wie kindliche Wahrnehmung mit historischem Wandel verknüpft wird, ohne je den moralischen Zeigefinger zu heben.

Das Cover spiegelt das ambivalente Spiel aus Nostalgie und Unbehagen wider.

Insgesamt ein tiefgründiger, atmosphärisch dichter Text, der lange nachhallt.