Erinnerungen an eine längst vergessene Zeit
„Adlergestell“ ist der Debütroman von Laura Laabs, erschienen im August 2025 im Verlag Tropen Verlag.
Allein der Titel löste bei mir schon Erinnerungen an die eigenen Kindheit aus. Wer im ehemaligen Ostberlin geboren wurde, dem sollte natürlich das „Adlergestellt“ ein Begriff sein. Diese großspurige Straße im Osten Berlins ist auch heute noch ein Ort voller Leben und Geschichten.
Das Buch beginnt im Berlin der 90ger Jahre kurz nach dem Fall der Mauer und erzählt über das Leben dreier Mädchen.
Dabei geht Laabs auch immer wieder in die Vergangenheit und der Leser befindet sich teilweise wieder in der tiefsten DDR, was für den einen oder anderen Leser sicherlich auch bestimmte AHA Momente mit sich bringt.
Laabs schildert das Aufwachsen der drei Freundinnen (Ich – Erzählerin, Lenka und Chaline) teilweise sehr humorvoll und zeigt auch die unterschiedlichsten sozialen Schichten auf, in der sich die Mädchen und ihre Umgebung befinden. Die drei Mädels wachsen in sehr unterschiedlichen familiären und sozialen Umgebungen auf, erleben den Umbruch nach dem Mauerfall, den Wandel der Gesellschaft, und suchen dabei alle ihren Platz zwischen Freiheit, Konsum, Idealen – immer unter dem Mantel der Vergangenheit.
Jahrzehnte später, nimmt die Ich- Erzählerin wieder einige Fragmente und Wege der drei Mädchen auf und setzt sich dabei auch mit der Identität und Vergangenheit auseinander.
Denn mit Erschrecken wird festgestellt, dass auch die neu gewonnene Freiheit nicht ohne Risiken ist und auch an ihre Grenzen stößt.
Laabs verwendet einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil und als Leser ist es anfangs durch die Sprünge der Zeit auch etwas verworren. Mit viel Fokus und Konzentration steigt man aber schnell in den Schreibstil ein und dann befindet man sich auch irgendwie auf einer Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Der Roman greift zahlreiche gewichtige Themen auf – Identität, Freundschaft, Herkunft, Ost-/West-Dynamik, Umbruch, Konsumgesellschaft, politisches Erbe – und zwar integriert in das Leben von jungen Menschen, die in einer unsicheren Zeit zu sich finden müssen.
Besonders überzeugend finde ich die Perspektive: nicht nur die Großeltern- oder Elterngeneration, sondern drei Mädchen mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen und wie sich ihre Lebenswege entwickeln. Diese Multiperspektivität erlaubt, Vielstimmigkeit der Nachwendegesellschaft zu spüren.
Die Straße Adlergestell wird hier nicht nur als physischer Ort genutzt, sondern als Metapher: Grenze, Ausfallsstraße, Übergang – sie verkörpert das Gefühl von „Draußen“ und „Drinnen“, von Innen und Außen, von Herkunft und Ziel.
Alles in einem ein sehr gelungener Roman, der aber den Leser teilweise auch an seine Grenzen bringt, wenn man ihn nur so mal schnell lesen möchte. Man sollte sich schon etwas Zeit und Ruhe beim Lesen einplanen.
Allein der Titel löste bei mir schon Erinnerungen an die eigenen Kindheit aus. Wer im ehemaligen Ostberlin geboren wurde, dem sollte natürlich das „Adlergestellt“ ein Begriff sein. Diese großspurige Straße im Osten Berlins ist auch heute noch ein Ort voller Leben und Geschichten.
Das Buch beginnt im Berlin der 90ger Jahre kurz nach dem Fall der Mauer und erzählt über das Leben dreier Mädchen.
Dabei geht Laabs auch immer wieder in die Vergangenheit und der Leser befindet sich teilweise wieder in der tiefsten DDR, was für den einen oder anderen Leser sicherlich auch bestimmte AHA Momente mit sich bringt.
Laabs schildert das Aufwachsen der drei Freundinnen (Ich – Erzählerin, Lenka und Chaline) teilweise sehr humorvoll und zeigt auch die unterschiedlichsten sozialen Schichten auf, in der sich die Mädchen und ihre Umgebung befinden. Die drei Mädels wachsen in sehr unterschiedlichen familiären und sozialen Umgebungen auf, erleben den Umbruch nach dem Mauerfall, den Wandel der Gesellschaft, und suchen dabei alle ihren Platz zwischen Freiheit, Konsum, Idealen – immer unter dem Mantel der Vergangenheit.
Jahrzehnte später, nimmt die Ich- Erzählerin wieder einige Fragmente und Wege der drei Mädchen auf und setzt sich dabei auch mit der Identität und Vergangenheit auseinander.
Denn mit Erschrecken wird festgestellt, dass auch die neu gewonnene Freiheit nicht ohne Risiken ist und auch an ihre Grenzen stößt.
Laabs verwendet einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil und als Leser ist es anfangs durch die Sprünge der Zeit auch etwas verworren. Mit viel Fokus und Konzentration steigt man aber schnell in den Schreibstil ein und dann befindet man sich auch irgendwie auf einer Reise von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Der Roman greift zahlreiche gewichtige Themen auf – Identität, Freundschaft, Herkunft, Ost-/West-Dynamik, Umbruch, Konsumgesellschaft, politisches Erbe – und zwar integriert in das Leben von jungen Menschen, die in einer unsicheren Zeit zu sich finden müssen.
Besonders überzeugend finde ich die Perspektive: nicht nur die Großeltern- oder Elterngeneration, sondern drei Mädchen mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen und wie sich ihre Lebenswege entwickeln. Diese Multiperspektivität erlaubt, Vielstimmigkeit der Nachwendegesellschaft zu spüren.
Die Straße Adlergestell wird hier nicht nur als physischer Ort genutzt, sondern als Metapher: Grenze, Ausfallsstraße, Übergang – sie verkörpert das Gefühl von „Draußen“ und „Drinnen“, von Innen und Außen, von Herkunft und Ziel.
Alles in einem ein sehr gelungener Roman, der aber den Leser teilweise auch an seine Grenzen bringt, wenn man ihn nur so mal schnell lesen möchte. Man sollte sich schon etwas Zeit und Ruhe beim Lesen einplanen.