„Digitaldepp“ Klufti goes Facebook

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ullywiu Avatar

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Priml! Interimspräsident Kluftinger hat in diesem 12. Fall sehr viel zu tun.
Nicht nur die Hitzewelle macht ganz Allgäu zu schaffen, auch die neueste Leiche : Professor Brunner! Dieser liegt ausgerechnet in der Pforzener Tongrube, genau dort hat Udo Brunner das berühmte Skelett des UhrzeitAffen „Udo“ gefunden.
Der Wissenschaftler, der mit seinem Fund beweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt, hatte viele Feinde!

Das Buchcover überzeugt mit einer sehr schönen Haptik. Die Wassertropfen- welche wohl die „Allgäuer Affenhitze“ darstellen sollen- sind etwas erhöht; was dem Einband eine besondere Note gibt. 

Das Cover zeigt den Tatort, die Pforzener Tongrube mit einem Skelett und einer Schaufel.

Der zwölfte Fall des Autoren Duos Klüpfel / Kobr ist sehr wuchtig, das Buch ist 549 Seiten und 33 Kapitel schwer.

Auch der Einstieg ist mir, wie bei allen anderen Bänden der Serie, wieder sehr leicht gefallen. Der Erzählstil ist gewohnt flüssig und wunderbar leicht zu lesen.

Die einzelnen Charaktere werden von dem Autorengespann wieder gewohnt liebevoll - frotzelig und teilweise etwas überspitzt dargestellt.

Bereits auf den ersten Seiten fällt mir auf : Die grösste Entwicklung hat der Hauptakteur gemacht. Klufti ist „gesetzter“ geworden; mehr Kommissar. Das gefällt mir gut ! Auch wenn ich finde, dass bis zur Mitte des Romanes keine wirkliche „Ermittlungsarbeit“ - die dem Mordfall dienlich wäre - geleistet wurde.

Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass sich die Autoren etwas „verzettelt“ haben. Kluftinger hat sehr viele „Baustellen“ in diesem Roman, meiner Meinung nach ein paar zu viele Geschichten in der Geschichte.

Jedoch werden die verschiedenen Teilbereiche ( Drohnenflüge mit Langhammer, Ausgrabungen und die Probleme mit den Wissenschaftlern, der persönliche Assistent Kluftis, Facebookfreundschaftsanfragen und deren Folgen , der Flohmarkt und die Beschaffung der Verkaufsteile für Erika , die wirklich sehr erschreckend dubiose Sekte, Maxima´s Kinderfrau die es zu beschatten gilt) teilweise äußerst witzig-spannend erzählt und köstlich beschrieben.

Zum Beispiel als Kluftinger und Erika Sohn und Schwiegertochter besuchen und sich selbst zum Abendessen einladen. Kluftis telefonische Pizzabestellung ist wieder eines der klamaukigen Sahnehäubchen im Buch.

Ebenso der Flohmarktpart in dem sich Langhammer und Klufti wieder ein witziges Duell liefern.
Die Verfolgungsjagd in seinem Audi; mit der neuen Kollegin Lucy als Fahrerin…..hier hatte ich ein bisschen Angst um die Beiden.
Der Bibilothekspart mit dem nicht zurückgegebenen ausgeliehenen Buch, um hier nur einige Highlights des Buches zu nennen.

Die Autoren haben auch politsche Themen und diverse konträre aktuelle Meinungen (vor allem durch Richie Maier) ins Buch einfliessen lassen. Erfrischend Positiv finde ich, dass das C Wort nur am Rande erwähnt wurde .

Kobr/Klüpfel lassen Erika und Adalbert sich auch im Facebookuniversum verlieren und zeigen auf, wie sehr die sozialen Medien erschreckende Zeitfresser sind.
Auch ein sehr interessanter und gut ausgearbeiteter Grundkurs in Paläntologie ist im Buch enthalten.

Die Story (s) ist / sind gut recherchiert und die Auflösung des (Mord) Falles ist plausibel, die Lösung hat sich aber zum Ende hin bereits abgezeichnet.

Zum Schluss wird es dann noch einmal „heftig“ mit der Nanny der Enkelin . Was die Autoren damit bezwecken entzieht sich meiner Kenntnis - ich hoffe das wird im Folgeroman noch weiter ausgeführt, ansonsten wäre diese Szene für mich nutzlos und lediglich Füllstoff für den Roman.

Mein Fazit :
Der 12.Kluftinger Roman ist flüssig und leicht zu lesen. Die Autoren haben hier wieder einen gut recherchierten, interessanten Roman mit gewohnt teilweise köstlich witzigen Dialogen abgeliefert.

Für Klufti Fans und alle die gerne Allgäu Krimis lesen ein absolutes Muss.
Drohnenfürst - Over !