Enttäuschte Vorfreude

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flocki Avatar

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Für mich als Krimifan war die Vorfreude auf den neuen „Kluftinger“ „Affenhitze“ groß. Endlich war er da. Mächtig im erscheinen. 553 Seiten zwischen einem Hardcover mit einem sehr ansprechenden Schutzumschlag. Sehr gut in der Haptik. Das gesamte Buch macht einen qualitativ hohen Eindruck.

Nun zum Inhalt: Für mich war er bis zur Seite 185 langatmig, langweilig und ohne Spannungsaufbau, nicht wie ich es von unzähligen anderen Kriminalromanen kenne. Nach der Seite 185 kam dann für mich das Aus. Die ewigen, langatmigen Schilderungen der Essensuche der Ermittler, sowie die ewigen uninteressanten Schilderungen des Privatlebens Kluftingers z. Bsp. seine Probleme mit dem Kindermädchen seiner Enkelin, oder die langatmige Pitzabestellung, die wahrscheinlich komisch wirken sollte, haben in der Art, nichts mit dem Mord am Professor zu tun. Sie blähen die Geschichte nur auf. Ich weiß, wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Aber nach 185 Seiten könnte man in einem Kriminalroman schon etwas Spannungsaufbau erwarten. Die ewigen langatmigen, nebensächlichen Dialoge und Gedankenschilderungen Kluftingers nerven auf Dauer. Das betrifft auch das häufige Kokettieren mit der medialen „Unbedarftheit“ Kluftingers. Das unterschwellige Gendern an manchen Stellen, z. Bsp. beim ersten Zusammentreffen Kluftingers mit dem amerikanischen Wissenschaftler, nervt und stört den Lesefluss.
„Affenhitze“ ist ein Roman, in den die Autoren sehr viel Arbeit gesteckt haben, der von außen viel erwarten lässt. Nach geschätzten 200 Kriminalromanen, die ich gelesen habe, gehört er nicht zu meinen Hits.