Richtig gute Unterhaltung

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Affenhitze von Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein Krimi, den man diesen Sommer auf keinen Fall verpassen sollte. Vor dem malerischen Hintergrund der Allgäuer Postkartenidylle begleiten wir den urigen Interims-Polizeipräsidenten Kluftinger auf seinem inzwischen zwölften Fall. Das Interesse am beschaulichen Allgäu ist groß, nachdem bei Ausgrabungen in einer Tongrube das berühmte Skelett des Urzeitaffen „Udo“ ausgegraben wurde. Nur größer wird die Aufregung als der für die Ausgrabung Verantwortliche, Professor Brunner, selbst zum Ausgrabungsobjekt wird. Verscharrt unter einem Schaufelbagger, wirft der allgemein unbeliebte Tote nun eine Menge Rätsel auf, die nur Kluftinger zu lösen vermag.
Eigentlich hat dieser privat schon genug um die Ohren und auch die brütende Hitze gibt nicht viel Anlass vor die Tür zu gehen, aber das ist natürlich kein Grund für den erfahrenen Ermittler, sich nicht auf die Suche nach dem Mörder zu begeben.
Für mich war es das erste (Hör-)Buch dieses Autoren-Duos und damit auch meine erste Begegnung mit Kommissar Kluftinger. Was soll ich sagen? Ich werde mir ziemlich sicher noch weitere Fälle suchen. Ob es ein „typischer Klufti“ ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber als eigenständig betrachteter Krimi, hat mir das Hörbuch doch viel Freude bereitet.
Die ungekürzte Fassung kommt auf eine Dauer von ca.16 Stunden und 36 Minuten (bei normaler Hörgeschwindigkeit) und hat damit, finde ich, eine wirklich gute Länge. Gelesen wird „Affenhitze“ von den beiden Autoren selbst, mit der Unterstützung der unverkennbaren Stimme Martin Umbachs.
Diese Kombination hat mich sehr glücklich darüber gemacht, mich für die Hörbuchfassung entschieden zu haben, denn es sind die Sprecher, die dem Buch das Gewisse etwas verleihen. Die Dialekte der Protagonisten, sowie die humorvollen Dialoge und Interaktionen zwischen ihnen, entfalten damit erst ihre volle Wirkung. Die spürbare Leichtigkeit der Sprecher tut ihr übriges, um dieses Buch zu einem astreinen Hörerlebnis zu machen.

Zum Inhalt möchte ich eigentlich gar nicht zu viel schreiben. Der eigentliche Kriminalfall ist spannend ausgearbeitet und überrascht mit seinen Wendungen. Besonders gefallen hat mir aber, dass es eben nicht „nur“ Ermittlung ist, sondern auch viel Drumherum, wie etwa die privaten Hürden, die Kluftinger zu nehmen hat. Das kreiert eine ganz andere Atmosphäre beim Hören/ Lesen und trägt nach meinem Empfinden auch sehr zum Unterhaltungsfaktor bei. „Affenhitze“ hatte für mich viel von einem Cozy-Crime-Buch, was ich bei dem Cover irgendwie nicht erwartet habe. Das war eine schöne Überraschung.
Insgesamt hat mich das Hörbuch durch seine interessante Handlung, die einfallsreichen, lebendig ausgearbeiteten Figuren, aber vor allem die wunderbare Darstellung der Sprecher sehr begeistern können!