Zeit für die Rente

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ein.lesewesen Avatar

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Klufti stand eindeutig zu lange in der Sonne und ist zu einen Stereotypen zusammengeschmolzen und meine Liebe zu ihm gleich mit. Priml, was laut Autorenduo so viel heißt, das war nicht so dolle. Meines Erachtens haben die beiden diesmal zu viel gewollt.

Dass Klufti sich mit der Technik schwertut, wissen wir ja bereits, dennoch wird es so lange ausgeschlachtet, bis es nicht mehr lustig ist. Neben der archäologischen Grabung, die in vielen Teilen zu langatmig war, hatten wir noch Drohnen, fragwürdige Erziehungsmethoden von Tagesmüttern, eine zwielichtige Sekte, Kluftis erste Facebook-Erfahrungen, gesunde Ernährung dank Super-Bowls, Intervallfasten, ein Flohmarkt zu Gunsten von Geflüchteten, und was weiß ich nicht noch alles. Hätte man den einen oder anderen vermeintlichen Gag weggelassen, wäre das Buch auch mit 200 Seiten weniger ausgekommen. Denn irgendwann habe ich nur noch quer gelesen, in der Hoffnung, man möge mich überraschen. War leider nicht so.

Wenn es doch wenigstens einen Spannungsbogen gehabt hätte, aber der war wohl auch der Hitze zum Opfer gefallen. Und wie man sich bei 40° in praller Sonnen so dahinschleppte, so träge zog sich auch die Handlung dahin. Fad, ausgebleicht, abgestanden.

Ich würde mir wünschen, in Zukunft wieder mehr Krimi zu lesen, als auf einem debilen, grantigen Kommissar herumzureiten, der mit jedem Band etwas mehr aus der Zeit fliegt. Sonst wäre es wohl an der Zeit den Kommissar in Rente zu schicken.

Liebes Autorenduo, wenn ihr für die Leistung fünf Sterne wollt, müsst ihr euch die schon selber aus der Pforzer Tongrube rausmeißeln.