Schon das Cover von "Aimées geheimer Wunsch" ist poetisch: Verschwommene Winterstimmung und eine gesichtslose Frau mit Dutt und einem altmodischen, aber fröhlich getupftem Kleid. Vielleicht ist das Aimée, eine der beiden Hauptfiguren des Buches, die anscheinend durch einen Perlenkragen verbunden sind, den Aimée für ihr Hochzeitskleid bestickt hat und der der Auktionarin Maggie über 100 jahre später in die Hände fällt. Die Frauen und ihre Lebenswelten sind sehr unterschiedlich: Aimée, als Halbwaise aufgewachsen, von ihrem Vater abgeschottet und ohne Freundinnen, sieht ihrer Hochzeit mit einem quasi Unbekannten freudlos entgegen. Maggie dagegen steht mit beidem Beinen komplett im Leben und versucht Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen. Die Geschichten scheinen auf den ersten Blick keinerlei Ähnlichkeit miteinander zu haben und sind auch in einem ganz unterschiedlichen Stil verfasst: Bei Maggie in London pulsiert das Leben, ihr fehlt die Zeit, ihr geht viel durch den Kopf ... Aimée dagegen konzentriert sich auf den Perlenkragen, wenn auch ihre Gedanken ab und an auf Wanderschaft gehen. Sehr gerne würde ich mehr von den beiden Frauen lesen!