Strukturierte Ereignislosigkeit
Verblüffend, mit welcher Genauigkeit die Ich-Erzählerin ihr ereignisloses Leben darstellt. Alles ist Routine: der Arbeitsalltag, die Mahlzeiten, die gemessen zelebrierten Vergnügungen. Daneben berichtet sie von ihrem engen Verhältnis in der Vergangenheit zu ihrer Mutter, das aber von ebenso wenig spektakulären Abläufen geprägt war: ihre gemeinsam am Meer verbrachte Freizeit, die selbstständige Tätigkeit der alleinstehenden Mutter als Barbesitzerin. Alles mit soviel innerer Balance zelebriert, dass der Leser sich fragt, welch ein Umschwung der Verhältnisse eintreten mag, um die eigenartige Erstarrung unserer Heldin zu lösen.