Ein unglaubliches Debüt - romantisch und sehr bunt

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elchi130 Avatar

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Alera wächst mit der großen Verantwortung auf, eines Tages Königin ihres Landes zu sein. Aus diesem Grund wird ein geeigneter Mann für sie gesucht, der die Regierungsgeschäfte übernehmen kann. Denn sie soll in einem Jahr heiraten, wenn sie 18 Jahre alt wird und danach soll ihr Mann König des Landes werden. Der Wunschkandidat ihres Vaters ist Steldor, ein selbstverliebter Frauenheld, den Alera nicht leiden kann. Doch es sieht so aus, als ob sie sich nicht gegen den Willen ihres Vaters wehren kann. Da tritt Narian in ihr Leben. Er stammt aus einer adligen Familie Hytanicas und wurde als Baby von den Feinden, den Cokyri geraubt. Nach 16 Jahren bei ihnen, flieht er und sein Erscheinen sorgt in vielerlei Hinsicht für Spannungen. Zum einen kann er sich in Hytanica nicht problemlos einfügen, zum anderen will die Herrscherin Cokyris ihn wiederhaben. Narian und Alera verlieben sich ineinander. Doch werden sie zusammen ihr Glück finden und das Land regieren können?

Geliebter Feind ist der Auftakt einer Trilogie. Und zudem das Erstlingswerk einer erst 17-jährigen Autorin.

Doch ich halte Cayla Kluver trotz ihrer jungen Jahre für sehr belesen und denke, dass sie sich besonders mit Klassikern wie z. B. Jane Austen auskennt. Zudem merkt man ihrer Erzählweise eine große Freude am Umgang mit der Sprache an. Ihr macht das Schreiben, das Formulieren von Sätzen Spaß.

Sie erzählt in einer sehr lebendigen und bunten Sprache, sodass ich beim Lesen die Bilder der Feste und Ausflüge oft vor Augen hatte – die reich gedeckten Tafeln, die aufwendig gearbeiteten Seidenkleider. Das ganze erinnerte mich immer wieder an einen Jane Austen Film, nur dass die Zeit des Buches wohl noch ein wenig weiter zurückreicht.

Gut finde ich auch, wie konsequent sie die Zeitsetzung bedacht hat. Die Frauen von Hytanica gelten mehr als hübsche Anhängsel des Mannes. So darf Alera die Regierungsgeschäfte nicht selber übernehmen und ist der Willkür ihres späteren Mannes völlig ausgeliefert. Diese Geschichte kann folglich nicht in der heutigen Zeit spielen, sondern gehört in eine Zeit, in der Frauen noch dem „Manne Untertan“ waren. Cayla Kluver hat auch ihren Sprachstil an die damalige Zeit angepasst, was ich sehr gelungen finde.

Sehr gut finde ich auch, wie Gefühle transportiert werden. Ich freue mich mit Alera, liebe mit ihr, bange mit ihr, schäme mich mit ihr, wenn sie einen Fehler begeht und fühle die Beklemmung, wenn ein Unglück geschieht. Die Figuren besitzen Tiefe. Ich bleibe als Leser nicht einfach an der Oberfläche.

Achtung! Ich hoffe, jetzt sage ich nicht zu viel: Lediglich mit dem Ende des ersten Buches hadere ich und hoffe, dass dieses nicht einen Ausblick auf den Ausgang der Trilogie vermuten lässt…