Fantastischer Historienroman

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shanna Avatar

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Für dieses Buch könnte man eine neue Sparte erfinden, den fantastischen Historienroman. Diese Kombination ist sehr reizvoll und angenehm zu lesen, denn was mich sonst bei vielen Fantasy-Romanen stört sind die häufigen, brutalen Schlachtenszenen, die hier im ersten Teil so gut wie gar nicht vorkommen. Es dominieren die ausführlichen Beschreibungen der Beziehungen zwischen Alera, ihrer Familie und diversen Heiratskandidaten. Besonders hervorzuheben und interessant sind die widersprüchlichen Gefühle und Zweifel, die Alera immer wieder zwischen Steldor, Narian und sogar ihrem ehemaligen Leibwächter London hin- und herreißen. Fantasy-Elemente tauchen nur in Form des gegnerischen, sagenumwobenen Volkes der Cokyrer auf, von deren Lebensweise man nur wenig erfährt, die aber mit schwarzer Magie zu tun haben sollen...

Der von der Autorin benutzte Sprachstil klingt etwas gestelzt und altertümlich, paßt aber gut zum Inhalt und auch die Charaktere sind symphatisch und lebendig vorstellbar beschrieben. Eine Einschränkung muß ich aber bei Stedor, dem Sohn des Hauptmanns machen, denn der ist übertrieben selbstverliebt dargestellt und wirkt daher nur wie eine lächerliche Witzfigur.

Insgesamt entspannend und unterhaltsam zu lesen. Wenn die Handlung im zweiten Teil noch etwas an Tempo zulegt und man mehr über Narian und die Cokyrer erfährt, ist diese Reihe sehr empfehlenswert.